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markus@78
  • markus@78
  • SAP Forum - Neuling Thema Starter
vor 10 Jahre
Hallo Zusammen,

wenn ich eine mehrstufige Stückliste habe brauche ich hierzu unbedingt ein Halbfabrikat? oder könnte man dies auch als FERT abbilden?

Warum die Frage.

Annahme wir produzieren einen Motor (oberste Materialnummer Stufe 0). Motor hat zwei Hauptbauteile und viele weitere Materialien darunter (Stufe 1). Auf Stufe 2 also in dem einen Hauptbauteil befinden sich darunter wieder bspw. zwei Hauptbauteile und viele weiter Materialien.

Müssen die unter dem Motor liegenden Materialien als Halbfabrikat angelegt werden?

Wenn der Kunde ein Hauptbauteil des Motors kaufen möchte (Stufe1), kann er das auch wenn es als Materialart HALB ist oder ist es dann doch ein FERT?

Weiters habe ich auf der SAP Seite gelesen, dass ein Kapazitätsabgleich nur bei einem FERT gemacht werden kann.

Vielleicht ist auch Kann das falsche Wort...

Macht Ihr einen Kapaabgleich oder wird dies bei euch nur bei einm FERT gemacht? Wenn ja warum nur dort?

Ich kann doch auch Produktversionen, Stücklistenalternativen, Arbeitsplatzalternativen,... für HALB anlegen, oder?

Was ist somit der Unterschied? Ist der einzige Unterschied nur das FERT auf der obersten Stufe ist und HALB nicht?

thx

markus

SAP-Tussi
vor 10 Jahre
Hallo Markus,

wenn wir nur rein logistisch denken würden, bräuchten wir keine unterschiedlichen Materialarten, dann könnte theoretisch alles über eine laufen.

Aber es gibt da noch die Finanzbuchhaltung und das Controlling in einem integrierten System.

Baustufen (HALB) werden meist produziert, gelagert aber nicht oder nur selten verkauft. Deshalb werden dafür andere Konten (Beispiel Bestandsveränderung) angesprochen bei den Buchungen. Die Einstellungen dafür nimmt man im Materialstamm in den Buchhaltungssichten vor (Bewertungsklasse). Dahinter liegt dann die sehr komplexe Kontenfindung.

Ein FERT (Fertigteil) ist ein verkaufsfähiges Teil, zu welchem im Regelfall Kundenaufträge angelegt werden.

Ein HALB ist eine Zwischenbaustufe, die nicht verkauft, aber für den Produktionsprozess hergestellt und eingelagert wird. Ein Verkauf ist möglich, jedoch werden HALB häufiger im Produktionsprozess weiterverarbeitet. Typisch ist der Verkauf von HALB im Bereich Service, z.B. als Ersatzteil.

Bitte mit der Finanzbuchhaltung abstimmen, wann was Sinn macht (FERT oder HALB). Die meist angewendete Regel ist - wird das Teil mehr verkauft als weiterverarbeitet, ist es ein FERT. Ist es anders herum, dann HALB. Ich spreche hier nur von eigengefertigten Materialien.

Ausnahmen gibt es natürlich auch da immer wieder :)

Die Fertigungssteuerung und Kapazitätsplanung für HALB und FERT unterscheidet sich nicht. In der Vorplanung sind gegebenenfalls andere Parameter zu setzen, aber das hängt mit der Primär- und Sekundärbedarfssteuerung zusammen.

Viele Grüße

Katrin


Stammdaten steuern Prozesse. Schlechte Stammdaten = schlechte Prozesse, gute Stammdaten = gute Prozesse.