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SAP_User711
vor 6 Jahre
Hallo zusammen,

folgendes Problem: bislang wurde in unserem Haus ohne Maschinenkosten gerechnet. Diese Kosten wurden im Fertigungsgemeinkostenzuschlag mit abgefangen. Nun möchte man aber eine neue Fertigungslinie mit wertintensiven Maschinen doch über Maschinenkosten abrechnen (die Kosten also auf den Preis umlegen). Würde ich nun weiter mit dem allgemein gültigen FGKZ + Maschinenkosten rechnen, würden Maschinenkosten doppelt angezogen. Ich müßte nur für diese neue Fertigungslinie mit reduziertem FGKZ + Maschinenkosten rechnen.

Aber wie ist das nun: kann man zwei (oder mehrere) verschiedene Fertigungsgemeinkostenzuschläge pflegen? Einen reduzierten, bei dem dann die Maschinenkosten noch zugeschlagen werden? Und wie erfolgt dann die Zuordnung bei der Abrechnung? Über den Arbeitsplatz oder das Material? Lassen sich solche Konstellationen möglicherweise über verschiedene Kalkulationsschemata abbilden und wenn ja, wie erfolgt dann hier die Zuordnung (dass es das "richtige" Schema findet)?

Würde, was ich vermeiden will, hier nur ein neues Werk die Lösung bringen?

Für Tipps und Tricks wäre ich dankbar

Förderer

Franz
  • Franz
  • SAP Forum - Experte
vor 6 Jahre
Hallo SAP_User711,

man kann mit dem selben Kalkulationsschema mit verschiedenen FGK-Zuschlägen kalkulieren. Dafür müssen im Kalkulationsschema unterschiedliche Zuschlagsschlüssel angelegt werden. Außerdem sind unterschiedliche Gemeinkostengruppen anzulegen, die im Materialstamm gepflegt werden. Die Zuschlagsschlüssel werden den Gemeinkostengruppen zugeordnet. Im Customizing findest du es unter Controlling-->Produktkosten-Contr.-->Grundeinstellungen Materialkalk.-->Gemeinkostenzuschläge.

Da die Gemeinkostenzuschläge in die Fertigungsaufträge übernommen werden, wird auch entsprechend differenziert abgerechnet (CO88). Voraussetzung ist, dass für die Fälle, in denen doch über Maschinenkosten abgerechnet werden soll, eigene Fertigmaterialstämme angelegt werden, da sie ja eine eigene Gemeinkostengruppe benötigen.

Für die Maschinenkosten ist ein Maschinenstundensatz in der Kostenstellenplanung zur Leistungsart zu hinterlegen. Über CO11 erfolgt die Rückmeldung der Zeiten, bewertet zum Stundensatz.

Ein neues Werk muss auf keinen Fall angelegt werden.

Gruß

Franz

SAP_User711
vor 6 Jahre
Hallo Franz,

vielen Dank für diesen kleinen "Leitfaden". Das muss ich auf jeden Fall probieren. Hier im Haus laufen schon Befürchtungen, dass bei einer solchen zweigleisigen Kostenrechnung (mal mit mal ohne Maschinenkosten) nur der Weg über ein neues (SAP-)Werk möglich ist.

Nochmals viele Dank

Gruß

Enrico

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