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m.schmid
  • m.schmid
  • SAP Forum - Neuling Thema Starter
vor 15 Jahre
Hallo

Im Rahmen einer Arbeit möchte ich der Aufbau einer Periodenerfolgsrechnung einzelner Unternehmenssparten bzw. Profit-Center nicht nur aus betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten anschauen, sondern auch die Konzepte von SAP einfliessen zu lassen.

Ich habe nun die grundlegende Frage, ob eine solche Spartenerfolgsrechnung eher über EC-PCA (Profit-Center Rechnung) oder CO-PA (Ergebnis- und Marktsegmentrechnung) aufgebaut werden sollte.

Interessant wäre es für mich, eine Art mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung für Unternhemenssparten zu erstellen (Unterteilung in "Teil-Profitcenter", Aufsplittung variable Kosten, separate Fixkostenblöcke).

Für ein paar (einsteigerfreundliche) Hinweise wäre ich sehr dankbar.
co-consult
vor 15 Jahre
Hallo,

die SAP-Konzepte CO-PA und EC-PCA schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich im Idealfall zu einem "runden" Gesamtbild.

Da mir in einem meiner früheren Leben die Frage nach dem Unterschied zwischen CO-PA und EC-PCA recht regelmäßig gestellt wurde, habe ich mal den Satz geprägt: "EC-PCA blickt ins Unternehmen, CO-PA in den Markt." Ich glaube, dieses Bonmot habe ich hier an anderer Stelle schon mal zum Besten gegeben, finde aber immer noch, dass es eine gewisse Gültigket und Konstanz besitzt.

Von daher stelle sich primär in deinem konkrten Fall die Frage, was du unter Unternehmenssparte und Profit-Center verstehst. Gerade der Spartenbegriff nämlich ist in SAP-"Denke" vertriebslastig und "landet" daher üblicher Weise als Merkmal in CO-PA.

Und eine mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung macht man in SAP klassisch ohnehin in CO-PA, wobei du definieren müsstest. was dann wieder "Teil-Profitcenter" sind. Auch "klassisch" könnten das dann Ebenen der Produkthierarchie sein oder Warengruppen oder Kundenhierarchien...
Viele Grüße

Ulrich

m.schmid
  • m.schmid
  • SAP Forum - Neuling Thema Starter
vor 15 Jahre
Vielen Dank für die Hinweise!

Noch ein paar Ergänzungen zur Situation:

  • Das Unternehmen hat zwei Divisionen: Produktion und Handel
  • In der Produktion sollten sämtliche Systeme (SD, PP, etc.) laufen und somit ins CO-PA mit Kosten (HK) und Erlösen einfliessen.
  • Im Handel ist dies allerdings nicht der Fall und auch nicht geplant. Hier wäre es interessant eine DB-Rechnung nach Warengruppen (gleichzeitig auch organisatorische Struktur) abzubilden. Ich bin allerdings nicht sicher, ob es möglich ist Kosten und Erlöse direkt bzw. uber Kostenstellen auf ein Ergebnisobjekt in CO-PA abzurechnen.

Wegen letzterem Punkt habe ich dann eher in Richtung Profit-Center Rechnung (EC-PCA) gedacht; mit Zurechnung der Kosten durch die Kostenstellen sowie der Erlöse über interne Aufträge. Hier weis ich allerdings nicht, ob es möglich ist solche Teil-Profit-Center zu bilden und Kostenblöcke der ganzen Division separat "en bloc" abzuziehen.

co-consult
vor 15 Jahre
Aus meiner Sicht ist die Unterscheidung in die beiden Divisionen bzw. die - sofern ich das richtig verstanden habe - ins Auge gefasste unterschiedliche Behandlung der Werteflüsse oder was immer schwer nachzuvollziehen.

Sowohl Handelswaren als auch eigengefertigte Materialien haben doch Materialstammsätze (mit Kosten), und in bzw. aus beiden Divisionen heraus werden doch auch Kundenaufträge/Fakturen angelegt. Das ist doch schon mal die wesentliche Voraussetzung für eine artikelbezogene (oder für Verdichtungen der Artikel, z.B. über Warengruppen) DB-Rechnung.

Erlöse rechnest du nicht an ein Ergebnisobjekt ab, sondern du kontierst sie über die Fakturen direkt nach CO-PA. Dann ist - für die Division Handel - die einzig verbleibende Herausforderung doch diejenige, die Kostenstellen warengruppenbezogen zu strukturieren und auch so dann nach CO-PA umzulegen.

Und das viel zitierte Gehalt des Pförtners kannst du dann "en bloc" "unten" in die DB-Rechnung steuern.
Viele Grüße

Ulrich

m.schmid
  • m.schmid
  • SAP Forum - Neuling Thema Starter
vor 15 Jahre
co-consult schrieb:

Sowohl Handelswaren als auch eigengefertigte Materialien haben doch Materialstammsätze (mit Kosten), und in bzw. aus beiden Divisionen heraus werden doch auch Kundenaufträge/Fakturen angelegt. Das ist doch schon mal die wesentliche Voraussetzung für eine artikelbezogene (oder für Verdichtungen der Artikel, z.B. über Warengruppen) DB-Rechnung.



Eben dies ist leider nicht so: Das Sortiment des Handels (enthält viele zugekaufte Artikel) ist nicht mit Materialstammsätzten abgebildet,  der Umsatz (externes Kassensystem ohne Schnittstelle) wird jeden Monat manuell auf Aufträge, die mit dem Profit-Center verknüpft sind, gebucht.

Da man in den nächsten Jahren nichts an dieser Situation ändern will, müsste es möglich sein Erträge und Kosten jeweils manuell ins CO-PA zu buchen (z.B. aus FI). Geht dies in SAP?

Danke
co-consult
vor 15 Jahre
Klar kannst du - bei aktiver Ergebnisrechnung - die Erlös- und Wareneinsatzbuchungen des Handels statt auf Aufträge direkt auf Ergebnisobjekte des CO-PA kontieren, und zwar vermutlich nicht "z.B. aus FI", sondern genau aus FI.

Alternativ könntest du auch die bisherige Buchung auf Aufträge beibehalten und diese Aufträge dann nach CO-PA abrechnen.

Und im Extremfall - aber das ist jetzt ziemlich gesponnen - könntest du in FI nichts buchen und über die sog. Fremddatenschnittstelle Werte nur im CO-PA buchen.
Viele Grüße

Ulrich