SAP Jobsuche bei DV-Treff


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LongIsland
vor 14 Jahre
Hi,

ich bin neu hier, deswegen erst Mal ein "Hallo" an alle 🙂.
Ich studieren momentan Wirtschaftsinformatik an der Dualen Hochschule. Das heisst, ich bin drei Monate im Betrieb und dann wieder drei Monate an der Hochschule. Neben dem Prozessverständnis lernen wir an der
Hochschule vor allem in Fallstudien auch speziell mit SAP umzugehen. Das Problem, in meinem Betrieb bin ich voll in der technischen Schiene. Hier bin ich vor allem im Server und Speichervirtualisierungsumfeld mit VMWare tätig.
Da mit das auf Dauer aber zu technisch ist, habe ich mir überlegt nach dem Studium eher in den betriebswirtschaftlichen Bereich zu wechseln, natürlich wollte ich dabei den IT Aspekt nicht voll kommen über Board werfen. Weswegen sich meiner Meinung nach eine Tätigkeit im SAP Umfeld anbieten würde. Jetzt die Frage, wie stellt man das am geschicktesten an? Jede Stellenanzeige die ich bisher gesehen habe richtet sich an Senior Berater. Desweiteren weiß ich gar nicht genau was es außer den Beratern eigentlich noch für Jobs in dem Bereich gibt. Da ich nicht gern Woche für Woche von einer Baustelle zur nächsten reisen will, ist auch die Frage, ob der Beraterjob überhaupt das richtige ist? Ich denke in dem Bereich gibts sicherlich verschiedene Arbeitsfelder?

Ich bin nun im 5 Semester und werde nächstes Jahr noch Zertifikate machen (Ausbilderzertifikat, Sicherheitsbeauftragter BSI, ITIL v3, TERP 10)

es wäre nett wenn ihr mir ein paar tips oder Anregungen geben könnten wie ihr meine Lage einschätzt und ob es da wirklich keine Möglichkeit gibt. Ist denn wirklich so, dass man ohne  absolut keine Chance hat?

vielen Dank

Grüße
maxamed
vor 14 Jahre

Hallo LongIsland,

 

es gibt ja neben der SAP-Beratung zum Beispiel die SAP Basis-Administration. Dabei unterteilt sich diese Richtung wiederrum in die Administration der verschiedenen Komponenten (BI, CRM, WebAS, …). Alles lernen kann man leider nicht.

 

Es gibt noch dazu die Systemintegration unter SAP oder Qualitätssicherung. Ich arbeite in diesen beiden Gebieten. Dabei bilde ich Kundensysteme bei uns in der Firma ab, sodass von uns entwickelte Software darauf laufen und getestet werden kann. Ich finde das sehr interessant, weil sehr Abwechslungsreich, da ich dann mit verschiedenen Kunden/Systemen/Umgebungen zu tun habe und viele andere Fachleute dabei kennenlerne. Ich bin dabei Schnittstelle zwischen den Beratern, die zum Kunden fahren und den Entwicklern, die die Software schreiben. D.h. ich muss so gut wie nie zum Kunden raus, was mir aus familiären Gründen sehr entgegen kommt.

 

Das Manko dabei ist allerdings, dass ich dabei nie in die Tiefe gehen kann, da oft neue Sachverhalte und Systeme auf dem Programm stehen. Ich kann mich dabei nicht in einem Gebiet der SAP spezialisieren. Deswegen versuche ich das demnächst durch Kurse zu kompensieren. Siehe http://sap.wip.uni-due.de/

 

Es gibt auch noch Programmierung/Entwicklung. Da sitzt man allerdings den ganzen Tag und tippt fleißig Sourcecode vor sich her. Diese Arbeit müsste man lieben, ansonsten könnte man das gar nicht durchstehen :-)

 

Es gibt auch noch die Berufsrichtung Lehre/Training. Da muss man aber erst einige Jahre erfolgreich tätig gewesen sein. Als frisch aus der Uni entlassener bekommt man da keine Aufträge ;-)

 

Du hast Recht mit deiner Feststellung. So ziemlich alle SAP-Jobangebote sind Beraterjobs. Das sind die gefragtesten in der SAP-Welt. Verdienen entsprechend mehr, sind allerdings auch sehr oft unterwegs.

 

Hoffe die anderen Forum-Mitglieder können ergänzen oder verbessern :-)

 

Viele Grüße

LongIsland
vor 14 Jahre
gibts denn nicht auch sowas wie Systembetreuer? das heisst das man dann eher Inhouse für das SAP einer Firma zuständig ist?
maxamed
vor 14 Jahre
Das wäre ja dann die SAP Basis-Administration. Die meisten Firmen konzentrieren sich allerdings zunehmend auf das Beratungsgeschäft, so dass der Bedarf an Inhouse Basis-Administratoren nicht gerade groß ist.

Schau dir doch die Jobsuchmaschinen an!

VG

MrBarkeeper
vor 14 Jahre
Es gibt noch einen weiteren Tätigkeitsbereich.

Viele Industrieunternehmen stellen auch "SAP-Berater" fest ein. Man realisiert hier SAP Lösungen und Konzepte für die jeweiligen Fachabteilungen. Zum weiteren Aufgabengebiet zählt unter anderem auch noch die Anwenderbetreuung, Schulung der Anwender etc.
Bei manchen nennt sich das auch Inhouseberatung. Bei uns ist es einfach eine Stelle als "Anwendungsentwickler mit Schwerpunkt auf Prozesse".
LongIsland
vor 14 Jahre
MrBarkeeper schrieb:

Es gibt noch einen weiteren Tätigkeitsbereich.

Viele Industrieunternehmen stellen auch "SAP-Berater" fest ein. Man realisiert hier SAP Lösungen und Konzepte für die jeweiligen Fachabteilungen. Zum weiteren Aufgabengebiet zählt unter anderem auch noch die Anwenderbetreuung, Schulung der Anwender etc.
Bei manchen nennt sich das auch Inhouseberatung. Bei uns ist es einfach eine Stelle als "Anwendungsentwickler mit Schwerpunkt auf Prozesse".



genau sowas in der Art hab ich mir  vorgestellt. Das heisst du bist aber auch in Apab recht fit oder?Das lerne ich zwar momentan auch, allerdings will ich auf gar keinen Fall ein Entwickler werden, das liegt mir überhaupt nicht.

Ich würde halt gerne etwas machen in dem ich die IT mit der BWL verbinden kann. Ich denke aber auch das es dann in das Tätigkeitsfeld gehen wird welches du beschrieben hast.

edit: gibts auch ein Modul in SAP mit dem man sich in richtung Controlling entwickeln kann? Das ist auch ein Thema was mich sehr interessieren würde
MrBarkeeper
vor 14 Jahre
Hallo LongIsland,

in ABAP bin ich so fit auch nicht. Bin auch nicht so der Entwickler und hab keinen Hang dazu mich da zu vertiefen. Ich kann eben den Code lesen und kleiner Anpassungen machen oder mal kleinere Programme, aber mein Schwerpunkt liegt eher in den Prozessen.
Ich hab auch mit einem BA-Studium (früher hieß die DH so) gestartet und bin nun seit zwei Jahren Wirtschaftsinformatiker und im SAP PP Modul tätig. Also alles was mit Produktionsplanung und -steuerung zu tun hat. Fürs Controlling gibt es auch ein FI/CO Modul für dich.

Momentan haben wir für die Produktion noch ein anderes ERP System und sollen eben jetzt auf SAP wechseln.
Es geht also darum die Ist-Prozesse aufzunehmen und diese dann im SAP abzubilden oder eben eine SAP Standardnahe Lösung zu finden.
Man braucht hier also sowohl BWL Kenntnisse um zu verstehen was der Einkauf, die Dispo etc überhaupt wollen, aber auch die SAP Kenntnisse um deren Anforderungen im SAP abbilden zu können.
Später wenn alles mal umgesetzt ist, geht es dann eben darum die Anwender zu betreuen und weiter Anforderungen etc. aufzunehmen und umzusetzen.

Schau doch einfach mal bei Industrieunternehmen nach entsprechenden Stellen.

Falls du noch konkretere Fragen hast, kannst mich auch gerne mal privat im Forum anschreiben.

Gruß

MrBarkeeper
dimab
  • dimab
  • SAP Forum - Neuling
vor 14 Jahre
Hallo zusammen!

Ich verfolge interessiert diesen Thread (danke übrigens an maxamed für die detaillierte Beschreibung!), denn auch ich spiele mit dem Gedanken Anwendungsentwickler bei SAP zu werden. Nun frage ich mich allerdings, wie momentan die Chancen auf so eine Stelle denn aussehen. Da war ja vieles in den Medium zu lesen über Einstellungsstopp wegen der Rezession etc.  Was ist eure Meinung als "Insider" dazu? Ich werde übrigens bald mit meinem Master (Uni) fertig sein; und das hoffentlich mit sehr gutem Ergebnis. Wie seht ihr die Chancen?

Vielen Dank schonmal!
LongIsland
vor 14 Jahre
Hi, also ich bin zwar kein insider ^^, aber ich denke das eine Firma wie SAP es sich schlicht weg nicht leisten kann keine jungen Leute mehr einzustellen. Aktuell ist die Lage zwar angespannt, aber das wird sich aller voraussicht nach auch wieder ändern. Ich glaube Unternehmen, die jetzt nicht in die Zukunft investieren, werden geschwächt aus der Kriese gehen.

Edit: Ich werde mich in naher Zukunft auch auf  Stellen in dem Bereich bewerben und bin gespannt, ob ich hier ohne wirkliche Praxiserfahrung tatsächlich eine Chance habe.
Roland101
vor 14 Jahre
LongIsland, ich denke, das, was Du suchst entspricht am ehesten dem Inhouse-Berater. Wobei man mit der Etikettierung vorsichtig sein muss. Es gibt auch Inhouse-Berater die entwickeln, also eigentlich als Entwickler bezeichnet werden müssten, andere sind vor allem auf der strategischen Ebene tätig. Je größer ein Unternehmen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass speziell das Inhouse-Beraterprofil existiert, das zu Dir passt. Mit der Größe eines Unternehmens steigt aber dann wiederum die Wahrscheinlichkeit, zumindest gelegentlich auf Dienstreise zu sein. Der "einfache" Anwenderbetreur dagegen befasst sich weniger mit Projekten oder Prozessen sondern eher mit Support und Problemen im Betriebsalltag ("Ticketing"). Aber auch da sind die Übergänge natürlich fließend. Im Zweifelsfall darfst Du damit rechnen, dass eine Firma das Etikett für ein Pony austellt aber Arbeit wie von einem Pferd erwartet

Berater werden auch deswegen (fast) immer gesucht, weil am oberen Ende viele wegsterben. Der typische Beratertod ist der Reise-Burnout, ein echter Killer. Das heißt aber, das am unteren Ende ständig Löcher da sind, die mit Juniorberatern gestopft werden wollen. Beratererfahrung ist sehr wertvoll und bei Bewerbungen auf Inhouse-Stellen sehr willkommen. Schon 2 Jahre bedeuten i.d.R. einen enormer Zugewinn an einer breiten Palette an Skills, nicht nur fachlich. Wenn Du später nicht nur Support machen willst, sondern abwechslungsreiche Projektarbeit und konzeptionell arbeiten, vielleicht auch mit Personalverantwortung oder als fachlicher Leiter,  zahlen sich "externe" Jahre sehr wahrscheinlich aus. Man kann aber natürlich auch Inhouse einsteigen und sich nur dort entwickeln. Das könnte aber dann länger dauern - und - der Einstieg ist vielleicht nicht so einfach wie in einer Beratung. Die stellen schon beim ersten Frühlingswind wieder kräftig ein. Vor allem kann es sein, dass das Anwenderunternehmen Entwicklungspfade vorgibt - du musst also vielleicht doch erst mal entwickeln. Große Anwenderunternehmen haben oft Pläne, wann wieviele Absolventen/Junioren in welchem Zeitraum eingestellt werden. Es kann sich lohnen, direkt die Personalabteilung zu kontaktieren und nach diesen Plänen zu fragen statt darauf zu hoffen, deren Anzeigen nicht zu übersehen.

In jedem Fall: Viel Erfolg !
LongIsland
vor 14 Jahre
Hallo Roland,

danke für deine Einschätzung. Ich denke ich werde mich jetzt einfach mal in beide Richtungen bewerben bei kleinen als auch großen Unternehmen. Dann kann ich mich immer noch entscheiden.
Allerdings würde ein Inhouse Berater Profil eher auf meine Vorstellungen zutreffen. Ich bin einfach der Typ, dem es Spass macht von Montags bis Freitag in irgend welchen Hotels sein Dasein zu Friste und alles andere
 (Freundin,Freunde etc.) hinten an zu stellen. Ich glaube da würde eine Inhouse Beratung wo es dann bspw. um die Beratung der Fachabteilungen und User geht, schon wesentlich besser passen.

Viele Grüße