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sapjanus
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vor 8 Jahre
Man kann einer Lagernummer im Customizing mehreren Lagerorten zuordnen. Was ist der Sinn dahinter?

Definition Lagernummer, von SAP:

In der Regel wird ein kompletter physischer Lagerkomplex im WM unter einer einzigen Lagernummer definiert.

Quelle:

http://help.sap.com/saphelp_45b/helpdata/de/c6/f838ec4afa11d182b90000e829fbfe/content.htm 

Beispiel: Lagernummer 001 ist dem Lagerort 1 zugeordnet, aber auch dem Lagerort 2.

Lagerort 1 ist in A-Dorf.

Lagerort 2 ist in B-Dorf.

A-Dorf und B-Dorf liegen 5 km auseinander.

Innerhalb der Lagernummer 001 gibt es den Lagertyp HR1 für ein Hochregallager, das sich im Lagerort 1 in A-Dorf befindet.

Innerhalb der Lagernummer 001 gibt es den Lagertyp HR2 für ein Hochregallager, das sich im Lagerort 2 in B-Dorf befindet.

Wenn ich z.B. einen WE buche, gebe ich immer einen Lagerort an, z.B. Lagerort 1.

Bei der Einlagerung findet SAP die Lagernummer 001. Aufgrund der Einlagerungsstrategie wird Lagertyp HR2 gefunden und dort ist noch ein Lagerplatz frei.

Ergebnis: In MMBE sieht man, dass x Stück in Lagerort 1 liegen. In LS24 sieht man ebenfalls, dass x Stück in Lager 1 liegen, und zwar im Lagertyp HR2, Lagerplatz 1-1-1.

Was macht dies für einen Sinn, da sich HR2 in Lagerort 2 in B-Dorf befindet?

SAP empfiehlt, Quelle s.o.:

Wie wird die Lagernummer im WM optimal angelegt?

Wir empfehlen Ihnen, eine Lagernummer für jede Gruppe von Lagertypen oder Gebäuden (Lagerkomplex) in derselben geographischen Region zu benutzen. Wenn sich Ihre Lagereinrichtungen in verschiedenen Städten befinden oder physisch weit auseinander liegen, ist es sinnvoll, jedem Lagerkomplex eine separate Lagernummer und einen separaten Lagerort zuzuordnen. Dies ist vom Einzelfall abhängig.

Sollte man nicht, davon abweichend, jeder Lagernummer immer nur 1 Lagerort zuordnen?

Die 1:n Zuordnung macht für uns keinen Sinn.

Kann uns jemand den Sinn erläutern?

RaiHan
vor 8 Jahre
Das funktioniert so nicht.

In der Bestandsführung wird die Organisationseinheit Lagerort

in der Regel zur Abbildung von Lagerflächen im System verwendet.

Mit der Lagerverwaltung wird nur die Lagernummer zu räumlichen Darstellung genutzt.

Im Lagerort werden die Bestände nur noch für den Zweck der mengenmäßigen Bestandsführung verteilt.

Hier müsst ihr wohl eine zweite Lagernummer einrichten, wird so auch von SAP empfohlen.

kodosawaki
vor 8 Jahre
Hallo SAP-Janus,

RaiHan hat schon darauf hingewiesen, dass der Lagerort der Bestandsführung dient, und die Lagernummer die räumlichen Verhältnisse in einem physischen Lager abbildet.

Vielleicht soll über die Trennung der Bestände nach Lagerort in eurem Lagerkomplex (Lagernummer) abgebildet werden, dass die Bestände verschiedenen Werken gehören. Sind denn die betreffenden Lagerorte verschiedenen Werken zugeordnet, und/oder sind verschieden ausgesteuert, z.B. zur Disposition oder Bewertung? Dann könnte es doch sinnvoll sein, dass so ein Lagerkomplex "doppelköpfig" ist, also zwei Lagerorten zugeordnet ist.

Aus Sicht der Bestandsführung wäre es dann ein nebensächlicher Zufall, dass die Bestände der beiden Lagerorte in demselben Lagerkomplex räumlich untergebracht sind.

Diesen Spezialfall scheint der SAP-Standard zuzulassen.

Grüße und Gassho

Kodo

kata4711
vor 8 Jahre
Hi,

wir nutzen das Konstrukt um das WM für End und Großkunden zu verwenden.

Beide Lagerorte nutzen die gleiche WM Struktur. Lagertypen, Lagerplätze usw.

Lagerort 1000 und 2000 haben die gleiche Lagernummer.

1000 ist für Endkunden zb ATU und 2000 für Großkunden wie VW und BMW.

Im 2000 haben wir einen Lieferbereitschaftsgrad von nahezu 100 % , 1000 von 80 %.

Beide Lagerorte sind eigene Dispobereiche, die einzeln disponiert werden.

So wird sicher gestellt, das unsere Großkunden immer aus dem Hauptlager pünktlich bedient werden.

Die Trennung der Bestände erfolgt über die Lagerstruktur.

Gruß

Kata

RaiHan
vor 8 Jahre
Und da könnt ihr dann feststellen welches Teil in der Lagernummer über die verschiedenen Lagertypen zu welchem Lagerort gehört?

Kann mir nicht vorstellen, dass das funktioniert.

kodosawaki
vor 8 Jahre
Hallo SAP-Janus,

aber hast du denn damit nicht selbst die ursprüngliche Frage beantwortet?

Im Lagerkomplex werden Materialien auf zwei verschiedenen Weisen disponiert. Offenbar sind dafür die Bestände getrennt. Und dafür braucht es zwei Lagerorte.

Welcher Teil der Frage ist aus deiner Sicht damit noch offen?

Grüße und Gassho

Kodo

sapjanus
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vor 8 Jahre
Nun melde ich mich zum ersten Mal nach meiner Eingangsfrage und -Szenario wieder zu Wort.

Danke

an Kodo (kodosawaki) für die Ideen, die hinter der "doppelköpfigen" Zuordnung 1 Lagernummer zu 2 Lagerorten stecken können:

1) Getrennte Bewertung 2 Werke 2 Eigentümer, wenn Waren in der gleichen Halle liegen.

2) Getrennte Bewertung 1 Werk 2 Lagerorte mit zwar demselben Eigentümer, aber unterschiedlichem Standard- oder Durchschnittspreis je nach Herkunft, Qualität, Eigen-/Fremdfertigung etc.

3) Gleiche Bewertung, aber 2 Lagerorte 2 Dispobereiche. Oder einer der beiden Lagerorte wird in der Disposition ein- oder ausgeschlossen.

Bei uns gehören die beiden Lagerorte zum gleichen Werk; bisher treffen keine der 3 Gründe zu. Also werden wir unterschiedliche Lagernummern pro Lagerort einführen.

Danke

an Kata (kata4711) für das Beispiel zu Punkt 3).

Hierzu noch eine Rückfrage:

Beispiel: In Eurer Lagernummer gibt es z.B. Lagertyp REG mit Lagerplatz 01-01-01. Auf diesem Lagerplatz liegen 100 Stück. Laut LS24 und MMBE liegen davon 60 Stück auf Lager 2000 (für Großkunden) und 40 Stück auf Lager 1000 (für Endkunden wie ATU). Der Lagermitarbeiter sieht 100 Stück in diesem Fach liegen.

Kommt jetzt ein Kundenauftrag von ATU über 50 Stück, tragt Ihr im Auftrag Lager 1000 ein, und Ihr könnt nicht komplett liefern. 40 können reserviert werden, mehr nicht. (MD04)

Kommt jetzt ein Kundenauftrag von BMW über 50 Stück, tragt Ihr im Auftrag Lager 2000 ein, und Ihr könnt komplett liefern.

Faktisch sind von den 100 Stück also 60 Stück reserviert für Großkunden.

Ist das richtig?

Was ist, wenn BMW mehr als 60 Stück bestellt? Können dann auch nur max. 60 ohne Umbuchung geliefert werden?

Für Deine Antwort, Kata, vielen Dank.

Kurt Huber
vor 8 Jahre
Warum hat ein Fernseher 1000 Programme ?

Weil es immer irgendjemanden gibt, der es sehen möchte.

Ca Bo
vor 8 Jahre
Hallo sapjanus,

schon alleine aus wirtschaftsprüfungstechnischen Gründen sollte man die Lagernummer getrennt halten, damit die Inventur auch richtig abgebildet wird.

Das wäre äusserst fatal zwei physisch voneinander getrennte Lager als eines im SAP laufen zu lassen.

Die Inventuren im WM Bereich laufen nämlich ausschliesslich über die Lagernummern, dann Lagertypen, Lagerplätze (die dann jeweils Werken und Lagerorten zugewiesen sind).

Ich gehe mal davon aus, dass SAP neu für dich ist.

Die Lager sollten am besten auch noch per Werk getrennt sein, da dadurch auch Umlagerungen sehr schön voneinander getrennt sind, aber das ist kein Muss.

Jedenfalls unbedingt verschiedene Lagernummern und dann mit Werken und Lagerorten arbeiten.

Mit Excel wird das alles eh recht einfach. Immer schön Pivot und S-Verweise machen :)

Viel Spass im SAP, ist echt ein tolles und mächtiges Werkszeug, das sehr viel gibt.

Gruss,

Ca Bo

sapjanus
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vor 8 Jahre
Hallo Ca Bo,

danke für Deine Antwort. Neu ist SAP für mich nicht nach 10 Jahren, aber in einem Projekt kam die Frage auf, warum dies eigentlich geht, und ich fand, dass dies sinnlos ist.

Habe aber aufgrund dem DV-Treff einige Argumente bekommen (Danke!), die auf uns aber alle nicht zutreffen.

Echt gutes Forum!

PS: Ein Argument habe ich selbst noch beizusteuern: Da wir mit Handling Units arbeiten, benötigen wir pro physischem Lagerort zwei SAP-Lagerorte: einen Lagerort ohne HUs und einen Partner-Lagerort mit HU-Verwaltung.

Beide Lagerorte haben wir derselben Lagernummer zugeordnet. Denn in der Realität gibt es nur ein Lager.