Hallo

Bei der Entnahme von Lagermaterial für Fertigungsaufträge und beim Zurücklegen von Fertigungsaufträgen an Lager generiert SAP eine Buchung "Bestandesänderung Ware in Arbeit FAUF". Legt man in einer Periode mehr FAUF an Lager zurück als man vom Lager entnimmt, so ergibt sich ein SOLL-Überschuss, sprich ein Aufwand, der voll ins Ergebnis einfliesst. Im umgekehrten Fall ergibt sich eine Entlastung bzw. Aufwandminderung. (Analoges gilt für "Bestandesänderung Ware in Arbeit KAUF").

Kann mir jemand sagen, wieso soll dieser Vorgang ergebniswirksam sein soll ?

Vielen Dank & Gruss,

Asap.

Muss da vielleicht noch etwas präzisieren, wo mein Problem liegt (vorweg noch: ich spreche von der GuV im FI):

Erstens: Die Ware ist sowohl am Lager wie auch als Ware in Arbeit nach wie vor im Hause, es findet also eigentlich lediglich ein Aktiventausch vor, wieso soll dieser Vorgang ergebnisrelevant sein?

Zweitens: Etwas grundsätzlicher gesagt: Eine Bestandesänderung ist eigentlich eine klassische Buchung innerhalb des Gesamtkostenverfahrens, nicht aber des Umsatzkostenverfahrens (nach welchem wir bei uns meines Wissens fahren). Wie bringe ich das zusammen?

Wie gesagt: Erleuchtung willkommen, vielen Dank, asap.

ich werde es mal versuchen. Grundsätzlich ist eine Bestandsveränderung erfolgswirksam. Eine Bestandsminderung führt immer zu einem Aufwand,

eine Bestandserhöhung immer zu einem Ertrag. Bei einer Minderung ist davon auszugehen, daß die Ware verkauft wurde, es beteht also eine Gegenposition

(Umsatz) in der GuV. Der Erhöhung steht in der GuV wiederum ein Aufwand für die Erstellung gegenüber.

Ein Aktivtausch kann nur zwischen den Konten Ware am Lager (Fertige Erzeignisse) und

Ware in Arbeit (Unfertige Erzeugnisse) stattfinden.

Hallo E.H.

Danke für dein Feedback. Grundsätzlich einverstanden, dass eine Bestandesänderung immer erfolgswirksam ist. Damit wird ja derjenige Materialaufwand abgegrenzt, welcher zur Erzielung des getätigten Umsatzes relevant relevant ist. Das Problem ist aber genau dieser Umsatz: Wenn ich Ware vom Lager nehme zur Verarbeitung und die verarbeitete Ware wieder an Lager lege, habe ich ja noch keinen Umsatz erzielt, einmal ist die Ware einfach an Lager, das andere Mal steht sie als WiA herum (deshalb quasi Aktiventausch). Von Warenverkauf ist da noch gar keine Rede, ergo warum dennoch erfolgswirksam?

Das sollte sich klären lassen.

Könntest Du mal posten welche Konten im Soll und im Haben bei welchem Vorgang angesprochen werden?

Hi asap, Das sollte sich klären lassen. Könntest Du mal posten welche Konten im Soll und im Haben bei welchem Vorgang angesprochen werden?

Wir legen im Januar Fertigungsaufträge von der Produktion zurück an Lager für 140 -> Konto 13200 WiA FAUF im HABEN 140.

Wir nehmen im Januar Fertigungsaufträge vom Lager zur Weiterverarbeitung für 100 -> Konto 13200 WiA FAUF im SOLL 100.

Für die Differenz von 40 ergibt sich die Buchung: 50520 Bestandesänderung WiA FAUF an 13200 Ware in Arbeit FAUF.

Es ist also eine Bestandesabnahme WiA FAUF von 40, entsprechend die Bestandesänderung (Konto 50520) ein Aufwand von 40.

Wir haben keinen Umsatz, aber einen Aufwand von 40.

m.E. ist die Aufwandsbuchung in Ordnung.

Wenn Ihr im Januar Ware auf Lager gelegt habt, hattet Ihr eine Bestandserhöhung (Ertrag).

Jetzt wird der Bestand gemindert also habt Ihr einen Aufwand.

Was ist denn die Gegenkontierung für das Konto 13200 im Januar?

Versuch mal alle Fi-seitigen Buchungen nachzuvollziehen, dann wird es klarer.

Hi asap, m.E. ist die Aufwandsbuchung in Ordnung. Wenn Ihr im Januar Ware auf Lager gelegt habt, hattet Ihr eine Bestandserhöhung (Ertrag). Jetzt wird der Bestand gemindert also habt Ihr einen Aufwand. Was ist denn die Gegenkontierung für das Konto 13200 im Januar? Versuch mal alle Fi-seitigen Buchungen nachzuvollziehen, dann wird es klarer.

Also Gegenkontierung ist eben dieses Konto 50520 "Bestandesänderung WiA FAUF". Müssen da nochmals ins Detail, die Begründung für die Erfolgswirksamkeit seh ich noch nicht (ausser dass es per Definition so sein soll), danke aber schon mal bestens für deine Hinweise.

Hallo zusammen,

diese Diskussion erscheint mir - sorry - etwas konfus und auch mit der Terminologie habe ich gewisse Probleme.

Die erste Gretchenfrage lautet aus meiner Sicht: Sprechen wir von Ware in Arbeit im Sinne von unfertigen Erzeugnissen zum Zeitpunkt des Monatsabschlusses oder sprechen wir über Buchungen, die bei der Ablieferung gefertigter Erzeugnisse an das Lager generiert werden?

In SAP wird bei der Ermittlung und Buchung von Ware in Arbeit im Rahmen des Monatsabschlusses ein erfolgswirksamer Ertrag zu dem ebenfalls bereits entstandenen erfolgswirksamen Aufwand (z.B. Materialverbrauch für den Fertigungsauftrag) gebildet, indem gebucht wird: Bestand Ware in Arbeit an Bestandveränderungen Ware in Arbeit.

Dagegen wird üblicherweise bei der Ablieferung (an Lager zurück gelegt werden Fertigungsaufträge im SAP-Sprachgebrauch nicht) von Fertigungsaufträgen an Lager andere Konten bebucht, die von der Benennung nichts mit Ware in Arbeit zu tun haben. Z.B. im Fall von Fertigerzeugnissen Bestand Fertigerzeugnisse an Bestandsveränderungen Fertigerzeugnisse (dieses BV-Konto wird im SAP-Standard meist als "Fabrikleistungskonto" bezeichnet). Dieses Konto wird dann bei dem anschließenden Warenausgang für die Lieferung (des Kundenauftrags) im Soll - als Kosten des Umsatzes - bebucht.

Oder reden wir jetzt komplett aneinander vorbei?

Hallo Uli

Dein Votum hat geholfen.

Danke & Gruss, Asap.

inwiefern hat mein "Votum" (ich hatte doch eigentlich für gar nichts votiert) denn jetzt geholfen?

Eben die Unterscheidung von WiA zum Zeitpunkt Monatsabschluss und dem Ablauf BV Fertigerzeugnisse. Hat im Verlaufe meiner Nachforschungen zu mehr Klarheit und letztlich zu Erleuchtung verholfen - gewollt oder ungewollt (bzw. en passant) ...

Gruss, asap.