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dkarosser
  • dkarosser
  • SAP Forum - Neuling Thema Starter
vor 10 Jahre
Hallo zusammen.

Ich war mir jetzt nicht ganz schlüssig in welchem Forum ich diesen Thread aufmachen soll. Habe geschwankt zwischen FI und Implementierung.

Ich bitte um Nachsicht und Info sollte ich hier falsch sein.

Wie im Betreff schon geschrieben geht es um die Löschung bzw. die Ausgliederung eines Buchungskreises.

Wir haben eine Tochtergesellschaft, die im SAP als eigener Buchungskreis auf dem gleichen Mandanten wie die Mutter abgebildet ist. Nun wird diese Tochtergesellschaft komplett veräußert.

In den Verhandlungen ist der Punkt aufgekommen, ob man das SAP mit verkaufen kann. D.h. Lizenzen und das Customizing. Hat jmd. Erfahrung wie so etwas abgebildet werden kann/wird? Lizentechnisch ist das eigtl. schon geklärt, da gibt es ja x Auszüge aus diversen Print- und Online Medien, dass das zwar schwierig aber möglich ist. Es stellt sich hier eher die technische Frage.

Sollte das SAP nicht Teil der Verkausmasse sein muss dieser Buchungskreis aber gelöscht werden bei uns. Es gibt natürlich über alle Module hinweg Buchungen und Belege. Gibt es dazu eine Roadmap?

Hinweis: Wir haben kein SAP Landscape Transformation im Einsatz.

Vielen Dank vorab. Jeder Hinweis ist nützlich.

Mfg

DKarosser

beck
  • beck
  • SAP Forum - Guru
vor 10 Jahre
Hallo dkarosser,

- was das Eliminieren des zu verkaufenden Buchungskreises angeht: Also meiner bescheidenen Meinung nach ist das komplette Löschen des Buchungskreises mit all seinen Daten schon aus rechtlichen Gründen kritisch zu sehen. Schließlich gehört diese Tochter ja bis zum Zeitpunkt X Euch, und somit habt Ihr auch gegenüber Finanzämtern / Steuerprüfern über einen gewissen Zeitraum (8 oder 10 Jahre?) nachweispflichtig, d.h. Ihr müsst die Daten in jedem Falle vorhalten. Ich habe das immer so kennengelernt, dass sämtliches Bilanzpositionen (incl. Beständen, Sachanlagen, Forderungen, Verbindlichkeiten, Sachkontensalden...) zum Stichtag des Verkaufes ausgebucht werden und danach alle Buchungsperioden (im FI und CO) geschlossen werden. Somit kann nach dem Stichtag auch in den anderen Modulen nichts "finanzrelevantes" mehr passieren. Der Buchungskreis wird de facto also nur "stillgelegt", nicht komplett gelöscht. Nach diesem Zeitraum kann man dann drüber nachdenken, das ganze SAP-seitig wegzuarchivieren.

- Wenn Ihr tatsächlich dem Käufer "das SAP dieses Buchungskreises" mitverkaufen müsst, gibt es diverse Möglichkeiten, das abzubilden (auch in Abhängigkeit der Gegebenheiten auf Käuferseite: Hat der schon ein SAP, in den Euer BUKR integriert werden muss oder könnt Ihr auf der grünen Wiese anfangen)? Einige Ansatzpunkte:

--> Ihr könnt auf der "grünen Wiese" anfangen: Ihr setzt ein neues System auf mit identischem Customizing (evtl. durch Mandantenkopie "nur Customizing"?), bucht diezu übertragenden Assets / Bestände etc. bei Euch aus und im neuen System wieder ein. Damit würde der Käufer dann "bei null" loslegen ohne Historische Daten.

--> Falls Ihr einen gewissen Grad an historischen Daten mitgeben müsst, könnte dies sicher bis zu einem gewissen Grad über Migrationsprogramme abgefangen werde. Allerdings hat das ganze m.E. einige Haken:

* Bei "normalen" transaktionalen Migrationsprogrammen geht durch die Vergabe neuer Belegnummern etc. die Historie im Detail flöten. Alte Belegflüsse etc. werden kaum noch abbildbar sein.

* Je nachdem, was Ihr alles mitgeben müsst, kann das ganze extrem aufwendig sein, bis man alles rund hat (viele verschiedene Migrationsobjekte --> Migrationsprogramme, die alle entwickelt und getestet sein wollen).

--> Falls Ihr die komplette Historie mitgeben müsst (bspw. incl. PP / MM / SD-Daten wegen Garantieabwicklung o.ä.) ist das auf diesem Weg m.E. schwierig. Auch wenn Du es nicht gern hörst, aber da wäre SAP SLT / SLO oder aber ähnliche Ansätze wie SNP "Transformation Backbone" mein Mittel der Wahl. Die können ziemlich sauber abggrenzt einzelne Buchungskreise / Werke / Kostenrechnungskreise etc. aus einem System rausschälen und haben bereits entsprechende Tools zur Validierung / Kosistenzprüfung vom Customizing über Stammdatenebene bis zu den Belegen.

--> Dies gilt erst recht, wenn Ihr den Buchungskreis (incl. Historie) in ein bestehendes SAP-System auf Käuferseite integrieren müsstet. Die Konsistanzprüfungen sind m.E. kaum schlagbar und extrem zuverlässig.

Fazit: Je mehr Daten Ihr mitgeben müsst, desto eher sind Tools a la SLO / SLT / SNP geboten. Und nein: Ich bin weder mit SAP noch mit SNP verwandt / verschwägert / befreundet. Habe nur die entsprechenden Erfahrungen aus den Projekten.

Hoffe, das bringt Dich weiter.

Gruß

beck

dkarosser
  • dkarosser
  • SAP Forum - Neuling Thema Starter
vor 10 Jahre
Hallo beck.

Vielen Dank.

Das hat mir schon mal sehr viel weitergeholfen.

Gruß.

dkarosser

Andre Keller
vor 10 Jahre
Hallo dkarosser,

Ich versteh nicht ganz warum durch den Verkauf der Tochter die Daten des Bukrs., das ja eine eigene legale Einheit bildet, gelöscht werden sollen? Was hat das für einen Sinn? Die Tochter stand bis zum Tag X in eurem Besitz.

Ich würde auf alle Falle einen Steuerberater oder Wirtschatsprüfer zu Rate ziehen.

Eine Bewertung des SAP Customizing ist sicher schwierig, denn man müsste beziffern viele "Eigens Wissen" in eine Standardauslieferung geflossen ist. Vielleicht sollte hier ebenfalls auf externe Beratung zurückgreifen, die Erfahrung hat.

Wir machen es mit Migrationen immer so, dass wir die Bewegungsdaten (OPs Debitoren, Kreditoren und Sachkonten per LSMW raufschießen) und andere Saldi (Bilanz und G+V) per manueller Eingabe übernehmen.

Schöner Gruß!

André