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Denis Reis
vor 13 Jahre

Hallo,

sagen wir, dass ich eine Firma gegründet habe, die PCs verkauft. Wir sind ein sehr erfolgreiches Startup und können unseren Umsatz jeden Monat um 100 Stück steigern. Mein PC besteht aus einem Gehäuse, einem Motherboard und einem Pozessor. Ferner wird ein individuelles Keyboard geliefert. Nun möchte ich eine Planung mit Hilfe von Prognose erstellen, um die Teile rechtzeitig bei meinen Lieferanten zu bestellen. Da die Tastaturen einen völlig unregelmäßigen Verbrauch aufweisen, kann ich diese nicht prognostizieren.

Ich führe eine exponentielle Glättung 2. Ordnung durch, um den Trend abbilden zu können. Folgerichtig werden folgende Bedarfe prognostiziert: Februar 1400, März 1500 etc. Das klappt auch ganz gut (an dieser Stelle herzlichsten Dank an Herrn Barth), wenn ich eine Produktgruppe mit dem Gehäuse, Hauptboard und Prozessor erstelle und die Prognosebedarfe übernehme. MD62 - Planpirmärbedarf anlegen.

Nun hat ein Discounter ADLI von meinem Superduper PC gehört und will im März 1000 haben. Folglich brauche ich im März 2500 PCs, also 2500 Prozessoren, 2500 Gehäuse und 2500 Boards. Ich muss also die Bedarfe anpassen. Ich kann es direkt hier im Planungstableau machen. Aber ich bin zu beschäftigt und will nicht die 3 Zeilen einzeln bearbeiten.

Daher erstelle ich eine übergeordnete Produktgruppe für PCs, PG-10. Für einen PC brauche ich 100% Gehäuse, 100% Hauptboards, 100% Prozessoren.

Im Moment habe ich nur einen Prozessor im Angebot, daher ist in der untergeordneten Gruppe auch nur ein Material drin mit 100%. Das selbe gilt für andere Komponenten.

Wenn ich nun in der Planung mit MC82 eine Prognose durchführe, kommen im März 4500 raus. irgendwie summiert  er die einzelnen Boards und Prozessoren. Aber es sollten 1500 PCs sein 😞 ich prognostiziere ja die Gruppe "PCs". Die 1500 würde ich dann gerne auf 2500 ändern und die änderung schlägt auf die einzelnen Bauteile durch.

Ist es so möglich? ist mein Ansatz richtig? Was mache ich falsch?


SAP Business Intelligence Tipps & Tricks -> www.denisreis.com
SAP PP Grufti
vor 13 Jahre

Hallo Denis,

bei der Prognose für eine Produktgruppe geht das System normalerweise so vor:

Es liegen die Vergangenheitsdaten der Mitglieder vor.

Daraus kann man sich die %Anteile der Mitglieder im zeitlichen Mittel als Anteil der Gesamtsumme berechnen lassen. Die Vergangenheitsdaten werden summiert. Auf summierter Basis wird die Prognose durchgeführt, anschließend auf Basis der %Stückliste disaggregiert.

Auf gut deutsch: die Stückliste muss in ihrem Beispiel je Komponente 33% sein. Oder aber der Aggrgationfaktor muss 1/3 sein.

Bemerkung1: Diese Szenario ist eigentlich für Endprodukte gedacht. Die Produktgruppe soll eine bessere Prognose auf aggregierter Ebene liefern, da die die Schwankungen auf Variantenebene zu groß wären.

Bemerkung2: Ich würde eine Komponentenplanung ganz anders durchführen. Dazu gibt es im SAP bei der Produktionsplanung/ Programmplanung unterschiedliche Strategien, die Planungen und eintreffenden Kundenauftragseingang auf unterschiedlichen Ebenen miteinander verrechnen können. Das ist aber nicht ganz einfach.

 

Viele Grüße

Wolfgang Barth


ex Senior SCM-Consultant der SAP AG & Co. KG

Status: Ruhestand, Zugriff zu SAP-Systemen

PP Remote-/Spot-Consulting auf Stundenbasis

Special: Teminierung, Kapazitätsplanung, Rüstoptimierung

www.barth-mh.de