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SAP_User711
vor 6 Jahre
Hallo zusammen,

folgendes Szenario: ich habe eine sehr flache Stückliste mit einem Endprodukt und dem darunter liegenden Rohmaterial. Für das Endprodukt gibt es einen Fertigungsauftrag mit mehreren Arbeitsgängen. Durch diese Arbeitsgänge werden aus dem Rohmaterial 3 Zwischenteile gefertigt, die im letzten Arbeitsgang zum Endprodukt montiert werden. -> Die 3 Zwischenteile/Halbfertigteile oder wie auch immer wir sie nennen, sind körperlich/physisch zeitweilig vorhanden, besitzen aber keine eigene Materialnummer im SAP. Sagen wir im Arbeitsgang 80 des Fertigungsauftrages wird das Zwischenteil 2 hergestellt und der QM fällt es jetzt ein, dass dieses Teil vor der Montage exakt vermessen werden muss.

Habe ich jetzt überhaupt eine Chance, hier über Prüfpläne, Prüflose etc. einen Arbeitsgang (85) -> Prüfen einzufügen, ohne dass ich für Zwischenteil 2 eine Materialnummer habe? Muss man vielleicht umgekehrt (->> im SAP) sagen, nein, ohne Materialnummer, ohne also den "Gegenstand" zu kennen, auf den sich Prüfungen beziehen, ist das im SAP nicht möglich? Leider fehlt mir da ein bißchen Hintergrundwissen.

Danke

SteffenTr.
vor 6 Jahre
Servus,

Sie können einen neuen Vorgang 85 einfügen und entweder Sie haben für die QS eigene Arbeitsplätze über die Sie es steuern, dass die QS was machen soll oder Sie legen ein Prüfmerkmal zu dem Vorgang 85 an.

Voraussetzung ist, dass Sie die Prüfart 03 in Ihrem Unternehmen bzw. bei dem Material verwenden.

Gruß

Steffen


Gruß

Steffen

SAP_User711
vor 6 Jahre
Hallo Steffen,

danke für die Antwort. Ich füge also einen Arbeitsgang (Prüfen) für den Endartikel ein, obwohl sich der Prüfvorgang selbst garnicht auf den Endartikel, sondern auf ein namentlich unbekanntes Zwischenprodukt bezieht.

Und ich kann wahrscheinlich zu diesem Prüfvorgang ein oder mehrere Prüfmerkmale definieren. Was bedeuted das für das Rückmelden des Vorgangs? Bekomme ich dann eine Tabelle mit den Prüfmerkmalen angezeigt und muss diese lückenlos füllen? (d.h. er beendet den Vorgang wahrscheinlich nicht, wenn er ein Prüfmerkmal bzw. den Messwert dazu vermisst?)

Und wo stehen die Messwerte dann für eine ggf. notwendige Rückverfolgung?

Also angenommen ich kann den Fertigungsauftrag noch ausfindig machen, zeigt er mir dann auch die Messwerte zu Arbeitsgang 85? Stehen die in einer separaten Tabelle und wenn ja in welcher? Die ist doch dann sicher über die FA- und VorgangsNummer verknüpft? Kannst Du mir über diese Dinge noch Auskunft geben, Steffen?

Danke

daytona80
vor 6 Jahre
Hallo,

also bei dem nachträglichen Einfügen von Prüfvorgängen in FA ist zu berücksichtigen, dass das prüflos bei FA Freigabe angelegt wird und zu diesem Zeitpunkt die Stammdaten sprich Vorgänge und auch Prüfmerkmale gezogen werden.

Prüflose sind ein separtes Objekt in SAP und können über spezi. Transaktionen angezigt und ausgewertet werden. Tabellen hier expliziet zu nennen würde hier zu weit führen...

Ob erst alle Prüfmerkmale abgeschlossen sein müssen, um den nächsten Vorgang zu beginnen oder rückmelden zu können, ist Customizing Einstellung in den Auftragsparametern...


Vielen Dank und viele Grüße
SteffenTr.
vor 6 Jahre
Wenn Ihr aktuell keine Prüfmerkmale benutzt, würde ich diese auch nicht auf die schnelle benutzen.

Dann würde ich eher einfach einen Vorgang einfügen in dem die QS-Tätigkeit beschrieben wird.

Ja die Vorgänge beziehen sich immer auf das gefertigte Produkt.


Gruß

Steffen

SAP_User711
vor 6 Jahre
Hallo Daytona, Hallo Steffen,

vielen Dank für die Antworten

@Steffen:ich würde den Weg über Prüfmerkmale schon gehen. Bei dem einfachsten Weg, den Du beschreibst, könnte ich natürlich im Text zu dem eingefügten Vorgang ganz genau beschreiben, was alles zu messen ist. Aber wohin soll er seine Messwerte dann schreiben? Es muss ja rückverfolgbar sein, was da gemessen wurde, und da meine ich keine handschriftlichen Notizen/Messwerte auf dem FA.

Bei den Prüfmerkmalen habe ich noch so bissel Bedenken: wenn Du dir die Ausgangssituation noch einmal betrachtest, ich muß an einem Zwischenprodukt, welches es zwar physisch/körperlich gibt, aber welches keinen Eintrag im SAP-MatStamm hat, ein Prüfmerkmal messen oder bestimmen oder sonst wie ermitteln, welches der Endartikel möglicherweise garnicht mehr hat. Das Prüfmerkmal kann ich aber nur dem Endartikel mitgeben. Vielleicht wird es an einem Beispiel deutlicher: mein Zwischenartikel 2 (der im SAP keine Materialnummer hat) ist ein Pressteil. Manchmal haben die Pressteile kleine Falten, die bis zu einer bestimmten Höhe zulässig sind. Ich muss dieses Prüfmerkmal ("Faltigkeit") also messen. Am Endprodukt (welches nun eine SAP-MatNr hat) kann ich diese Faltigkeit nicht mehr messen, weil das Pressteil verkleidet wird (die Faltigkeit kann funktionale Auswirkungen haben, deshalb muss ich messen). Die Faltigkeit als Prüfmerkmal am Endprodukt anzugeben (um sie im Prüfarbeitsgang 85 messen zu können), sieht halt am Endprodukt bissel komisch aus. Aber wahrscheinlich geht's nicht anders und ist ja auch nur ein "Schönheitsfehler". Weißt Du jetzt, wie ich das meine, Steffen?

Noch einmal vielen Dank

Enrico

SteffenTr.
vor 6 Jahre
Die Prüfart 03 ist eine Fertigungsbegleitende Prüfung (Zwischenprüfung beim Produktionsauftrag) und wenn in einem Zwischenstand der Fertigung etwas gemessen ist, kann es ja nicht auf das fertige Produkt bezogen sein sondern nur auf ein Teilschritt des FAUFs.

Daher sehe ich nicht die Probleme, die du beschreibst.

Die Prüfart 04 hingegen ist eine "Endprüfung" (Prüfung beim WE aus der Produktion).

Hier beziehen sich Ergebnisse immer auf das fertige Produkt.


Gruß

Steffen

SAP_User711
vor 6 Jahre
Hallo Steffen,

danke für die Antwort. Nach deinen Worten hieße das: ich füge einen neuen Vorgang (85) ein, einen Prüfvorgang. Dieser soll bei dem nicht definierten Zwischenartikel 2 die Faltigkeit messen. Ich nehme an, ich muss zuvor diese "Faltigkeit" als ein neues Prüfmerkmal deklarieren. Und ab hier fehlt mir jetzt ein Stück "Film":

1) wie wird nun das Prüfmerkmal mit dem Prüfvorgang verknüpft? Wie reagiert SAP, wenn ich den Vorgang zurück melden will? Macht er mir dann eine Tabelle auf und verlangt einen Wert für die "Faltigkeit"?

2) wohin wird das Messergebnis geschrieben?

3) Und wie ist es dann bei der Rückverfolgung? Angenommen ich finde den FAUF für das Endprodukt, kann ich dann irgendwo auf den Prüfplan bzw. die Prüfergebnisse entlang der Fertigungskette verzweigen (vielleicht irgendwo über "Springen")?

Gruß

Enrico

daytona80
vor 6 Jahre
Hallo Enrico,

ich schlussfolgere aus deinen Fragen, dass du SAP QM Neuling bist. Bevor du daher diese Funktionen nutzen willst, solltest du evtl. mal hier etwas stöbern:

https://help.sap.com/erp2005_ehp_05/helpdata/de/a6/df293581dc1f79e10000009b38f889/frameset.htm 

Des weiteren stellt sich die Frage, ob bei euch im System überhaupt QM inkl. Customizing eingestellt und freigegben ist.

Das gesamte Modul und deren Funktionen im Forum zu erklären halte ich für kaum machbar.

Du kannst auch direkt ohne QM einen weiteren "QM relvanten" Vorgang in den Arbeitsplan einfügen. Bspw. einfach einen Vorgang 85 einfügen und im Text diverse Prüfvorgaben schriftlich festhalten. Dieser könnte dann mit auf Laufkarte u.ä. Auftragspapieren ausgegebn werden. Der Vorgang könnte dann über Rückmeldung auch im SAP dokumentiert werden oder direkt auf den Ausdrucken und ggf. auch anschließend wieder eingescannt werden.

Generell gibt es unzählige Möglichkeiten solche Szenarien abzubilden wie bei euch...


Vielen Dank und viele Grüße
SAP_User711
vor 6 Jahre
Hallo Daytona,

ja, deine Schlussfolgerung ist durchaus richtig (ich bin QM-Neuling).

Im Rahmen eines laufenden Projektes habe ich folgende Frage zu klären:

- im Rahmen eines Fertigungsauftrages entstehen Zwischenprodukte, die keine Materialnummer haben (die es im System also nicht gibt)

- kommt jetzt jemand auf die Idee, an einem der Zwischenprodukte Prüfungen welcher Art auch immer vornehmen zu müssen, dann ergibt sich die für mich entscheidende Frage: Muss ich meine Stückliste an dieser Stelle "aufbrechen" und eine neue Materialnummer für den Zwischenartikel generieren (und damit auch möglicherweise einen separaten Fertigungsauftrag) oder kann ich die Prüfung unabhängig vom Material machen (ein neuer Arbeitsgang) und finde auch rückverfolgbar die Mess- und Prüfergebnisse zu einem im System nicht existenten Zwischenprodukt sicher und zuordenbar wieder?

Die Frage ist für uns grundsätzlicher Art, denn die Artikel/Produkte werden erst angelegt (und dann wollen wir das gleich "richtig" machen). Nachträgliche Stücklistenaufbrüche wegen plötzlich neuer QM-Anforderungen wären nun auch nicht so tragisch, aber wenn man weiß, dass nachträglich eingebaute Prüfvorgänge keine zusätzlichen StüliAufbrüche erforderlich machen, "beruhigen" die Sache doch etwas ....

Gruß und vielen Dank

Enrico

daytona80
vor 6 Jahre
die Frage solltest du doch ehr an eure QM Abteilung stellen?

In wie fern soll der Nachweis der Rückverfolgbarkeit bzw. Verwechselungsgefahr genüge getragen werden?

Haben denn die Zwischenprodukte eine eindeutige Kennung und wie gebt ihr diese dem FA mit???


Vielen Dank und viele Grüße