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OSTE
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vor 8 Jahre
Hallo zusammen,

die Formel für die V-Preis Berechnung im SAP lautet ja:

V-Preis = ((Menge_A x Preis_A) +(Menge_B x Preis_B))/(Menge_A + Menge_B)

Nun möchten wir den V-Preis für die Lagerbewertung und die Preiskalkulation verwenden.

Ist die Berechnungsgrundlage für den V-Preis (Wareneingang) irgendwie zeitlich im SAP begrenzt, oder berechnet SAP den V-Preis anhand aller Wareneingangswerte, auch wenn diese z.B. 10 Jahre in der Vergangenheit liegen?

Es kann ja nun sein, dass ein Artikel in hoher Stückzahl vor 10 Jahren 80% günstiger eingekauft wurde und seit dem nur wenige Wareneingänge mit geringen Mengen, die aber 80% teurer sind, erfolgt sind.

Wenn SAP nun en Wareneingang von vor 10 Jahren für den V-Preis mit gewichtet, wird der V-Preis dementsprechend niedrig sein.

Bei einem Preis der Stand heute 80% teurer ist, würde das für die Lagerbewertung und die Kalkulation allerdings keinen Sinn machen.

Vielen Dank für Eure Hilfe!

kata4711
vor 8 Jahre
Hi,

das macht schon Sinn.

Wenn ich dein Beispiel mal nachbaue sieht das so aus;

ich kaufe am 01.05.2005 einen Rohstoff:

1000 Kg zu 1 Euro.

am 01.05 2010 zu 100 kg zu 1,50 Euro = GLD 1,045 Euros

am 01.05 2015 zu 100 kg zu 2,00 Euro = GLD 1,1245 Euros

Demnach habe ich 1200 Kg mit einem GLD von 1,125 Euros auf Lager.

Jetzt ist ja der Sinn, wenn man einkauft, das ein Bedarf dagegen steht. Es ist ja betriebswirtschaftlicher Selbstmord, wenn man nur einkauft und nicht verbraucht, oder im Fall von Handelswaren wieder verkauft.

Also gesetzt den Fall, du hast einen Meldebestand von 500 Stück.

Bis zum 01.05.2010 hast du 500 Verbraucht und kaufst 100 zu 1,50 Euros neu hinzu.

500 * 1 Euro + 100 zu 1,50 Euros= 650 Euros / 600 Stück = sind 1,08 Euros.

Bis zum 01.05.2015 hast du wieder bis auf 500 verbraucht und kaufst 100 zu 2,00 Euronen hinzu:

500 * 1,08 Euros + 100 * 2,00 Euros = 740 Euros / 600 Stück = sind 1,233 Euros.

Du siehst also, der GLD nähert sich, je mehr man einkauft und je mehr man verbraucht, der Realität an.

Jaja, was will ich dir damit sagen ???

Manchmal weiß ich das selbst nicht :-)))

Aber Sinn des GLD ist ja, den schwankenden Rohstoffpreisen entgegen zu wirken und zu einem Durchscnittspreis zu kalkulieren und somit auch den Lagerbestand zu bewerten.

Die Methode ist schon richtig und auch wenn du ein Material 10 Jahre liegen hast und neues dazukaufst, ist der GLD ja schon gerechtfertigt.

Eine zeitliche Begrenzung gibt es hier nicht.

Das ist erst mal SAP Standard.

Du hast natürlich die Möglichkeit, den GLD zu beeinflussen und in den Mat Stamm fortzu schreiben. Ob das sinnvoll ist, ist allerdings dahin gestellt.

Gruß

Kat

OSTE
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  • SAP Forum - Profi Thema Starter
vor 8 Jahre
Hallo,

vielen Dank für die Antwort!

Bei Deiner Beispielrechnung beziehst Du Verbräuche mit ein.

Das würde dann wieder mehr Sinn machen.

Ich dachte aber, dass der GLD nur anhand von Wareneingangsbuchungen (Werten) ermittelt wird?

kata4711
vor 8 Jahre
Hi,

Ja du hast Recht, der GLD wird anhand der WE Buchungen ermittelt.

Du mußt aber auch die sich ständig verändernden Lagerbestände mitrechnen.

Wenn du 500 zu 1 Euro auf lager hast und du buchst 500 zu 2 Euro dazu, hast du 1000 zu 1,50 Euro auf Lager.

OSTE
  • OSTE
  • SAP Forum - Profi Thema Starter
vor 8 Jahre
Ich mache mal ein Beispiel wo ich ein Riesenproblem bei der Lagerbewertung und der Kalkulation nach GLD sehe:

2005: 50.000 Stück gekauft für 1,00€/Stück

Bedarfe stark gesunken.

Meldebestand 1.000 Stück.

2015: 1.000 Stück nachgekauft für 8€/Stück

Lagerbestand 2015: 2.000 Stück

GLD ist dann: 50.000 + 8.000 / 51.000 = 1,14€

Zur Lagerbewertung:

Bei einer Lagerbewertung 2015 würde das einen Lagerwert von 2.280€ bedeuten.

Bei einem EK-Preis von 8,00€ sind die neuen 1.000 Stück ja schon 8.000€ wert.

Zur Preiskalkulation:

Kalkuliere ich nun den VK-Preis anhand des GLD, spiegelt dieser ja überhaupt nicht die Verteuerung wieder. Ich verkaufe also zu 1,14€+x, obwohl der EK Preis schon 8,00€ ist.

tom70
  • tom70
  • SAP Forum - Experte
vor 8 Jahre
Hi,

kleine Anmerkung zum Thema GLD (gleitender Durchschnittspreis = V-Preisbewertung)...

Sobald ein Material in den negativen Bestand rutscht wird der GLD "eingefroren", sprich zukünftige Wareneingänge werden zum bestehenden Bewertungspreis und nicht zu ihrem tatsächlichen EK-Wert eingebucht. Dieser Zustand gild solange bis der Bestand wieder positiv ist.

Nur so am Rande ;)

Gruß Tom

kata4711
vor 8 Jahre
Ich würde mal deinen Einkäufer fragen, ob er einen an der Waffel hat.

Wenn ich 50000 am Lager habe und seit 10 jahren kein Stück verkauft habe, bestelle ich nicht 1000 für 8000 Euros nach.

Das behaupte ich mal, kommt in einem normalen betrieb nicht vor.

Und wenn doch, ist das ein Fall für das Arbeitsamt.

OSTE
  • OSTE
  • SAP Forum - Profi Thema Starter
vor 8 Jahre
Das hast Du glaube ich falsch verstanden.

In meinem Beispiel ist der Lagerbestand 2015 ja bei 2.000 (1.000 Stück aus Altbestand und 1.000 Stück neu). Es wurden also 49.000 Stück in 10 Jahren verkauft.

Jetzt sollen allerdings nur 1.000 nachgekauft werden.

HeikoS
vor 8 Jahre
lustiges hin und her gerechne hier ;-)

wenn im Materialstamm / Buchhaltungsssicht 1 die Bewertungsart V also GLD eingestellt ist, wird jeder Wareneingang mit dem Wareneinstandspreis und jeder Warenausgang mit dem aktuellem GLD bewertet.

Der GLD spiegelt immer den Durchschnittswert des aktuell im Lager verfügbaren Bestandes (also das was wir im Durchschnitt für diese Menge bezahlt haben). Wenn eine Rechnung kommt, in der die Teile einen höheren Preis haben als der aktuelle GLD wird dieser höher - Vorausgesetzt es herrscht Bestandsdeckung!!!!

Ein Preis von vor 10 Jahren wird hier kaum noch Einfluss haben...

gerade der durchschnittliche Preis ist ja für die Kalkulation interessant. Auch ein Grund warum der GLD immer statistisch mitgeführt wird, auch bei Preissteuerung S (Standardpreis)

mas
  • mas
  • SAP Forum - Guru
vor 8 Jahre
Hallo,

habt ihr das Materialledger im Einsatz? - In der CKM3 sieht man sehr schön wann und wie sich der GLD bei jeder einzelnen Buchung verändert.

mas

kata4711
vor 8 Jahre
Zitat von: OSTE 

GLD ist dann: 50.000 + 8.000 / 51.000 = 1,14€

Zur Lagerbewertung:

Bei einer Lagerbewertung 2015 würde das einen Lagerwert von 2.280€ bedeuten.

Bei einem EK-Preis von 8,00€ sind die neuen 1.000 Stück ja schon 8.000€ wert.

Zur Preiskalkulation:

Kalkuliere ich nun den VK-Preis anhand des GLD, spiegelt dieser ja überhaupt nicht die Verteuerung wieder. Ich verkaufe also zu 1,14€+x, obwohl der EK Preis schon 8,00€ ist.

Ja das hast du dann falsch verstanden.

Es wird nur der Lagerbestand berücksichtigt, der noch am Lager liegt.

Also nicht 50000, sondern der Rest von 1000.

Also 1000 zu 1 Euro + 1000 zu 8 Euro sind 2000 zu 9000 Euros also ein GLD zu 4,50 Euronen.

Wie du die verkaufst, steht auf einem anderen Blatt.

Der VK fliesst in den GLD nicht ein.

kata4711
vor 8 Jahre
Zitat von: tom70 

Hi,

kleine Anmerkung zum Thema GLD (gleitender Durchschnittspreis = V-Preisbewertung)...

Sobald ein Material in den negativen Bestand rutscht wird der GLD "eingefroren", sprich zukünftige Wareneingänge werden zum bestehenden Bewertungspreis und nicht zu ihrem tatsächlichen EK-Wert eingebucht. Dieser Zustand gild solange bis der Bestand wieder positiv ist.

Nur so am Rande ;)

Gruß Tom

@Tom70

negative Bestände sind ganz böse und in der Logistik nicht gern gesehen.

Ich kann nicht mehr verkaufen, wie ich produziere.

War aber auch nicht die Frage :-)))