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Nicolai
  • Nicolai
  • SAP Forum - User Thema Starter
vor 15 Jahre
Hallo an alle Experten des COs/PPs,

ich habe folgende Problemstellung zu lösen:

In der Kostenstellenrechnung habe ich für eine Fertigungskostenstelle und eine Leistungsart einen Plantarif ermitteln lassen (keine Fixkostenvorverteilung, normale Kostensplittung gemäß Äquivalenzziffern). Dieser beinhaltet sowohl einen fixen als auch einen variablen Teil.

Über die Kostenelemente im CO-OM und CO-PC habe ich für ein selbst zu erstellendes Material die Materialkalkulation so eingestellt, das für die Bestandsbewertung nur die variablen Kosten herangezogen werden.

Gemäß Online Dokumentation sollte nun bei der Rückmeldung meines Fertigungsauftrags (bzw. der dahinter stehenden Mengen) zu diesem Material die in Anspruch genommenen Bezugsgrößeneinheiten der Leistungsart meiner Fertigungskostenstelle nur mit dem variablen Tarifteil bewertet werden. Die fixen Kosten sollten auf der Kostenstelle stehen bleiben. Genau dies ist bei mir leider nicht der Fall.

Hat jemand eine Idee, was ich übersehen haben könnte? Vielen Dank.

Gruß
Nicolai
co-consult
vor 15 Jahre

Hallo Nicolai,

m.E. hast Du nichts übersehen, sondern ich glaube, dass das nicht so ganz geht, wie du dir das vorstellst. Oder anders gesagt/gefragt: Was stellst du dir genau vor?

Die von dir angesprochenen Kostenelemente dienen zur Definition der (Anteile der) Herstellkosten aus der Materialkalkulation für Zwecke der Bestandsbewertung. Das hat m.E. erst mal nichts damit zu tun, welche Kosten bei der mitlaufenden Kalkulation auf den Fertigungsauftrag verrechnet werden.

Wo in der Online-Doku findest du denn die Passage, die dieses von dir erwartete Systemverhalten beschreibt?


Viele Grüße

Ulrich

stettenfels5
vor 15 Jahre
Hallo,

Uli hat recht, es werden bei der Rückmeldung der Fertigungsauftrag belastet und die Kostenstelle entlastet und zwar mit dem gesamten Tarif, also fixen und variablen Anteilen.
Die Unterteilung ist eigentlich nur für die Erzeugniskalkulation CK11N von Bedeutung.

Gruss Stettenfels5

Viele Grüße und Euch allen einen schönen Tag,

Stettenfels5

Nicolai
  • Nicolai
  • SAP Forum - User Thema Starter
vor 15 Jahre
Hallo zusammen,

zunächst einmal bitte ich um Entschuldigung für meine späte Reaktion auf Eure Hilfestellungen; aber nun zum Thema.

Die entsprechende Passage findet Ihr in der Online Doku (R/3 Enterprise Mrz 2003) unter

Rechnungswesen - Controlling - Controlling - Gemeinkosten-Controlling - Kostenrechnungsverfahren (hier dann der Text zu Grenzplankostenrechnung):

Im Unterschied zur starren Plankostenrechnung findet bei diesem Verfahren erstmals (aufbauend auf einer Gliederung der Kostenstellenstruktur nach Leistungsarten) eine Kostenaufspaltung in fixe und proportionale Bestandteile statt. Die über die Tarifermittlung errechneten Plankostensätze gehen zur Bewertung des Leistungsmengengerüstes aus dem Arbeitsplan in die Kalkulation ein. Durch die analytische Kostenplanung und die so ermittelten proportionalen Kosten wird eine verbesserte Entscheidungsfindung auf Basis von Grenzkosten, z.B. im Rahmen der Festlegung von kurzfristigen Preisuntergrenzen, ermöglicht.

In der Produktkostenplanung kann bei der Festlegung der Eigenschaften zu Kostenelementen definiert werden, ob Vollkosten oder nur variable Kosten bestandsbewertungsrelevant sind. Bei letzterem kann man dann sogenannte "variable Herstellkosten" ermitteln. Wird der Standardpreis auf diese Weise errechnet, so werden bei Rückmeldungen in der Kostenträgerrechnung die Kostenstellen nur mit dem variablen Anteil der Leistungsart entlastet. Der fixe Anteil der Leistungsart bleibt auf der Kostenstelle stehen. Er kann am Periodenende per Umlage in die Ergebnis- und Marktsegmentrechnung (CO-PA) weitergeleitet werden. Der Vorteil ist, daß keine Proportionalisierung von Fixkosten im Ist erfolgt und dadurch eine echte Deckungsbeitragsrechnung möglich wird.

Genau das würde ich gerne auf meiner Kostenstelle sehen, wenn ich einen Fertigungsauftrag rückmelde. Leider erfolgt die Entlastung bisher immer nur zum Gesamttarif, so dass die fixen Kosten eben nicht auf der Kostenstelle verbleiben.

co-consult
vor 15 Jahre
Hallo Nicolai, hast du es denn geschafft, in die Materialplankalkulation nur variable Anteile hinein zu bekommen?
Viele Grüße

Ulrich

Nicolai
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  • SAP Forum - User Thema Starter
vor 15 Jahre
Hallo zusammen,

nach langer Zeit wieder eine Nachricht von mir zu diesem Thema.

Ja, in der Materialplankalkulation habe ich es geschafft, nur proportionale Kostenbestandteile aufzuzeigen, so dass sich der Standardpreis nur aus proportionalen Kosten zusammensetzt. Nur im Ist funktioniert das leider immer noch nicht.

Gruß

Nicolai

co-consult
vor 15 Jahre
Hallo Nicolai,

irgendwie hast du jetzt meinen Spürsinn und/oder mein akademisches Interesse geweckt ;-)

Ich habe in einem SAP-Hinweis folgende Textpassage gefunden: "Im Kostenelementeschema zur Plankalkulation zu einem Material ist definiert, daß nur die variablen Kosten der Leistung bestandsbewertungsrelevant sein sollen (Kostenkategorie Bestandsbewertung im Kostenelement). Um nun bei einer Rückmeldung keine Abweichungen zu einer Plankalkulation zu bekommen, muß diese Kategorie auch bei einer Rückmeldung berücksichtigt werden. Diese Korrektur wurde in Rel. 3.0d vorgenommen."

Mit anderen Worten: Was du dir im Rahmen der Grenz(plan)kostenrechnung vorstellst und was du ja auch aus der Online-Doku zitierst, sollte gemäß dieser Passage also sehr wohl möglich sein, und zwar - wenn man den obigen Begriff "Korrektur" so verstehen darf - vermutlich sogar "automatisch im Hintergrund" über die Verbindung, dass sich der Fertigungsauftrag auf ein Material bezieht, für das zuvor im Rahmen der Plankalkulation ein S-Preis ermittelt wurde, der nur variable Tarifbestandteile enthält.

Das muss quasi automatisch geschehen, mir ist jedenfalls keine Möglichkeit bekannt, eine "manuelle" (Customizing!) Verbindung zwischen einem Kostenelementeschema und einem Fertigungsauftrag bzw. dessen Auftragsart herzustellen. Typischerweise würde das ja vermutlich über die Bewertungsvariante gehen, die in der Kalkulationsvariante enthalten ist, die man der Auftragsart für die mitlaufende Kalkulation zuordnet.

Ich werde später aber mal "live" im System nachsehen...
Viele Grüße

Ulrich

co-consult
vor 15 Jahre
Ich nochmal,

ich muss meinen vorherigen Beitrag insofern widerrufen, als es sehr wohl möglich ist, im Customizing der Kalkulationsvariante (für Fertigungsaufträge im Ist ist das i.d.R., die PPP2) unter dem Reiter "Zuordnungen" der Kombination aus Buchungskreis und Werk ein Elementeschema zuzuordnen. Da würde ich jetzt mal an deiner Stelle das Schema zuordnen, das in der Kalkulationsvariante der Materialkalkulation (PPC1?) dafür gesorgt hat, dass dein Standardpreis nur variable Tarifbestandteile enthält.

Bin gespannt auf deine Ergebnisse!


Viele Grüße

Ulrich

Nicolai
  • Nicolai
  • SAP Forum - User Thema Starter
vor 15 Jahre
Hallo Uli,

ich hatte mich schon fast damit einverstanden erklärt, meine Versuche einzustellen. Du hast mir nun wieder Hoffnung gemacht. Werde das Ganze einmal modellieren und mich dann mit den Ergebnissen melden. Dies wird aber ein bis zwei Wochen dauern, da ich momentan die ein oder andere Aufgabe mit höherer Priorität vorziehen muss.

Also dann bis bald.

Gruß

Nicolai