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Jumpman
  • Jumpman
  • SAP Forum - Guru Thema Starter
vor 11 Jahre
Hallo,

ich möchte gerne in einer Bestellung z.B. geplante Bezugsnebenkosten erfassen (Fracht).

Über eine Positionskondition ist das möglich.

Es ist sogar über Details möglich einen anderen Kreditor für die Kontenfindung anzugeben. (Allerdings ist mir der Hintergrund nicht klar, da im Nachgang in der MIRO kein anderer Rechnungssteller verwendet werden kann)

Wenn jetzt allerdings die Frachtrechnung von z.B. DHL kommt wie kann ich denn dann in der MIRO die Bezugsnebenkosten auch für DHL erfassen?

Ich möchte diese Kosten nicht für den Lieferanten erfassen, sondern eben für den jeweiligen Spediteur. Wie bilde ich so etwas ab? Bzw. wie muss die Kondition eingestellt sein, dass das funktioniert?

Hintergrund ist, mit der WE Buchung soll bereits der GLD beeinflusst werden, da die Rechnung teilweise erst 4 Wochen später kommen und in der Zwischenzeit der GLD als Kalkulationsgrundlage hergenommen wird.

Würde ich im Vorfeld keine Kosten erfassen (auch wenn diese nie genau stimmen) wäre der GLD zu gering und der Wert für die Kalkulation somit zu niedrig.

Danke für eure Antworten

Förderer

beck
  • beck
  • SAP Forum - Guru
vor 11 Jahre
Hallo Jumpman,

komme gerade zwar an kein System, an dem ich das 1:1 nachvollziehen könnte, meine aber folgendes im Kopf zu haben:

Ich kenne das auch so, dass Du in der Bestellposition eine Frachtkondition erfasst und in dieser Frachtkondition einen abweichenden Lieferanten (bspw. Spediteur / DHL) eingeben kannst. Das hat nun folgenden Einfluss auf Deine Fragestellungen:

- bzgl. "Welchen Einfluss hat das auf den GLD" (ich hofe, ich habe Deine Frage richtig gedeutet):

Wenn Du die Frachtkondition richtig in das Kalkulationsschema eingebaut haben solltest, müsste dies den Einstandspreis entsprechend erhöhen. Und der WE der gelieferten Teile sollte dann auch mit diesem erhöhten Einstandspreis gebucht werden (den Material-Anteil gegen WE/RE-Konto, den Fracht-Anteil gegen Frachtverrechnungskonto) und damit den GLD entsprechend erhöhen. Das würde ich an Deiner Stelle einmal austesten in einem Testsystem und mir die Buchungen ansehen, die da hinten rausfallen.

- bzgl. "Wie erfasse ich die Frachtrechnung in der MIRO?":

- Die Warenrechnung erfasst Du in der MIRO ganz normal mit dem Lieferanten. Die Ausbuchung erfalgt dann gegen WE/RE-Konto

- Die Frachtrechnung erfasst Du auch in der MIRO unter dem Kreditor DHL (in Deinem Beispiel). In der MIRO untere Bildschirmhälfte rechts oben über der Positionsübersicht hast Du eine drop-down-Box, in der normalerweise "Waren/Dienstleistungspositionen" steht. Dort "Geplante Nebenkosten" auswählen und Dir sollte nun die Frachtposition angboten werden. Jetzt einfach die Frachtrechnung wie sonst auch einbuchen. Die Buchung erfolgt dann gegen das Frachtverrechnungskonto.

Ich hoffe, ich habe das alles noch halbwegs richtig im Kopf und schreibe keinen allzugroßen Müll ;-)

Ach ja, zuletzt noch ein paar Sätze zum Organisatorischen: Ähnliche Anforderungen hatte ich vor Jahren auch mal. Da zeigte sich dann allerdings recht schnell, dass das Thema zwar in der Theorie gut ist, dass man sich aber in der Praxis schnell verzetteln kann. Beispiele:

- Was ist, wenn ich vorher nicht weiß, welcher Spediteur genommen wird?

- Ich kenne als Einkäufer vorher zwar den Einkaufspreis, aber die Fracht nicht (wegen unbekanntem Gewicht oder Paketgröße etc.

- Was ist, wenn der Lieferant mehrere Bestellpositionen in ein Paket steckt?

- Was ist, wenn mit einer Lieferung (also einer Speditionsrechnung) mehrere Warenbestellungen geliefert werden? Wie teilt der Rechnungsprüfer dann die Kosten auf?

...

Was dann seiner Zeit dazu führte, dass die Eingangsfrachten doch wieder eher gegen Kostenstelle gebucht wurden als "Materialgenau".

Aber wenn Euer Szenario halbwegs passt, ist das eine gute Sache.

Hoffe, das hilft weiter.

Gruß

beck

ahelm
vor 11 Jahre
Hallo zusammen,

Zitat von: beck 

Ich hoffe, ich habe das alles noch halbwegs richtig im Kopf und schreibe keinen allzugroßen Müll ;-)

Ja, das stimmt so.

Zitat von: beck 

Ach ja, zuletzt noch ein paar Sätze zum Organisatorischen: Ähnliche Anforderungen hatte ich vor Jahren auch mal. Da zeigte sich dann allerdings recht schnell, dass das Thema zwar in der Theorie gut ist, dass man sich aber in der Praxis schnell verzetteln kann. Beispiele:

- Was ist, wenn ich vorher nicht weiß, welcher Spediteur genommen wird?

- Ich kenne als Einkäufer vorher zwar den Einkaufspreis, aber die Fracht nicht (wegen unbekanntem Gewicht oder Paketgröße etc.

- Was ist, wenn der Lieferant mehrere Bestellpositionen in ein Paket steckt?

- Was ist, wenn mit einer Lieferung (also einer Speditionsrechnung) mehrere Warenbestellungen geliefert werden? Wie teilt der Rechnungsprüfer dann die Kosten auf?

...

Was dann seiner Zeit dazu führte, dass die Eingangsfrachten doch wieder eher gegen Kostenstelle gebucht wurden als "Materialgenau".

ich muss da Beck in diesen Absätzen zustimmen, bei uns war es genau gleich. In der Theorie klang es gut, aber die Rechnungsprüfer haben bei der ersten Sammelrechnung des Spediteur aufgeschrien, da der natürlich keinerlei Bestellnummern von uns in seiner Rechnung hatte. Eine Rechnungsprüfung mit vernünftigem Aufwand war dabei leider unmöglich.

mfg Andreas

tom70
  • tom70
  • SAP Forum - Experte
vor 11 Jahre
Zitat von: ahelm 

ich muss da Beck in diesen Absätzen zustimmen, bei uns war es genau gleich. In der Theorie klang es gut, aber die Rechnungsprüfer haben bei der ersten Sammelrechnung des Spediteur aufgeschrien, da der natürlich keinerlei Bestellnummern von uns in seiner Rechnung hatte. Eine Rechnungsprüfung mit vernünftigem Aufwand war dabei leider unmöglich.

Das stimmt natürlich schon, ist aber ebenfalls eine Frage der Organisation und natürlich auch der "Marktmacht".

In den meisten Fällen haben wir die Spediteure und unsere Lieferanten "zwingen" können auf den Rechnungen genau die Angaben anzudrucken die wir wollen...

Die exakte Bearbeitung an der Stelle haben wir durch die Einführung der elektronischen Eingangsrechnungsbearbeitung (EDI & Scanning) durchgesetzt. Wenn die Arbeit an die Verursacher - im hauseigenen Fall die Disponenten - bzw. monetäre Einbussen - bei Lieferanten & Spediteuren - weitergereicht wird bekommt man sehr schnell die gewünschten Ergebnisse. Dann kann sogar im Kostenbereich mit Bestellbezug gearbeitet werden. Allerdings bedarf es hierzu natürlich auch gewaltigen "politischen" Willen solche Änderungen in den Unternehmen durchzusetzen...

In diesem Sinne ein schönes WE :-)))

Jumpman
  • Jumpman
  • SAP Forum - Guru Thema Starter
vor 11 Jahre
Hallo Beck,

vielen Dank für deine Antwort.

Mein Problem ist, wenn ich die Warenbestellung so anlege und die Zusatzkondition mit anderem Kreditor pflege passiert folgendes:

1. In der Bestellung erhöht sich der Einstandspreis

(hier denke ich ist schon das erste Problem, da der

Lieferant meiner Ware auf der Bestellung nicht den

höheren Preis sehen soll sondern nur den Materialpreis

Durch den Aufschlag erhöht sich der Preis natürlich

entsprechend)

2. Mit der MIGO wird der Wareneingang gebucht und der GLD

wird somit angepasst. Es werden jetzt die Bezugsnebenkosten

berücksichtigt. (so wie gewünscht)

Jetzt kommt das Problem

3. in der MIRO Erfassung der Ware wird mir jetzt nicht der

Wert lediglich über die Ware vorgeschlagen sondern der

Wert mit Bezugsnebenkosten. Das Verhalten verstehe ich

jetzt nicht. Mein Lieferant sendet mir doch auch eine

Rechnung ohne Bezugsnebenkosten. Das System müsste doch

eigentlich den Wert bezogen auf den Lieferanten vorschlagen und nicht auch noch den Wert über die Bezugsnebenkosten von einen anderen Lieferanten. Diese Kosten möchte ich doch separat über das Drop Down Feld geplante Nebenkosten buchen ?1?

4. Ändere ich jetzt den Wert auf den richtigen Warenwert,

entspricht somit der Lieferantenrechnung, wird der GLD

somit wieder niedriger und ich habe die Bezugsnebenkosten

nachträglich wieder rausgerechnet.

5. Erfasse ich jetzt die geplanten Bezugsnebenkosten, wird

der GLD jetzt nicht mehr verändert. Somit habe ich am

Ende die Bezugsnebenkosten nicht mit im GLD enthalten.

Egal wie ich es drehe und wende, ich kann nicht erreichen, dass der Lieferant der Ware den richtigen Preis auf der Bestellung bekommt, die Frachtkosten dennoch mit anderem Rechnungssteller in den GLD wandern.

Ich bin ein bisschen ratlos im Moment.

Danke schon einmal für eure Antworten.

nro
  • nro
  • SAP Forum - Experte
vor 10 Jahre
Hallo Jumpmann,

im SAP wird unterschieden nach geplanten und ungeplanten Bezugsnebenkosten.

Wenn ich Deinen Punkt 4 lese ist die Bestellung mit den ungeplanten Bezugsnebenkosten angelegt. Daher auch das Verhalten im Punkt 5. Diese Kosten können dann nur noch als Nachbelastung erfasst werden, damit der GLD entsprechend angepasst wird. Es ist also wichtig wie die Konditionsart im Customizing eingestellt ist. Wenn Du in der Bestellung dDir das Deteil dieser Konditionsart ansiehst sollte im Feld Kontenfindung der Eintrag unbedingt mit FR beginnen.

Eine Frage, bevor ich weiter aushole, wenn der Wareneingang gebucht ist und Du in die Bestellentwicklung siehst sollten dort eine Zeile mit WE stehen und eine mit BzWE - ist das so?

Mit freundlichen Grüßen

nro