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Matthias25
vor 10 Jahre
Hallo zusammen,

wir sind auf der Suche nach einer optimalen Lösung für unsere Anforderungen der Disposition. Unsere SAP-Berater konnten uns bis dato noch nicht zu einem zufriedenstellendem Ergebnis helfen.

Aktuell ist das Dispomerkmal PD bei allen Einkaufsmaterialien eingestellt. Somit werden alle Bedarfe (aus Plan- und Verkaufsaufträgen) bei der Disposition berücksichtigt. Beim Unterschreiten der Sicherheitsbestände wird ebenfalls eine Banf ausgelöst. Verschiebungen werden dem Disponent durch eine Ausnahmemeldung aufgezeigt.

Problem: Unser Sicherheitsbestand ist im Prinzip der Meldebestand. Er wird komplett zweckentfremdet und hat absolut nichts mit einer eisernen Reserve und unantastbarem Bestand zu tun. Das System möchte den Sicherheitsbestand (logischerweise) immer SOFORT auffüllen. Es erscheint 3x als Ausnahmemeldung (beim Unterschreiten des SB, nach Bestellerfassen BS-EIN, nach Erfassen der Auftragsbestätigung BS-AVI).

Wir möchten den Meldebestand richtig nutzen -> Also auch das dafür vorgesehene Feld im Materialstamm verwenden und keine Krücken (über Sicherheitsbestand) bauen.

Das Dispomerkmal Z1 kommt dem Ganzen sehr nahe. Es werden die Bedarfe aus Plan- und VK-Aufträgen berücksichtigt. Allerdings wird bei Verschieben des Plan- oder VK-Auftrages keine Ausnahmemeldung erzeugt. Somit würde niemand in der Dispo oder dem Einkauf bemerken, dass ein Kunde seine Ware früher als der im Material hinterlegten Planlieferzeit benötigt.

Habt ihr eine Idee? Möglicherweise ein Dispomerkmal modifizieren?

Zusammengefasst:

Wir benötigen ein Dispomerkmal, dass ...

- Bei Plan- und VK-Aufträgen eine BANF generiert

- Bei Unterschreiten des Meldebestands eine BANF generiert

- Die Termine der jeweiligen Bedarfsverursachers berücksichtigt und als Ausnahme anzeigt, falls früher als Planlieferzeit (Unterterminierung)

-> Ausnahmen "Vorgang verschieben/vorziehen/stornieren" müssen aktiviert sein und automatisch beim Disponent erscheinen (MD06)

-> Im Prinzip eine Kombination aus PD und Z1. 🙂

Wer kann hier helfen?

Gruß,

Matthias

Förderer

Saute
vor 10 Jahre
Hallo Matthias,

Z1 scheint bereits ein von euch erstelltes Dispomerkmal zu sein.

Wie ist es im Customizing eingestellt?

Der Meldebestand in SAP ist auch kein "eiserner Bestand", die verbrauchsgesteuerten Dispoverfahren, z.B. V1, reagieren meist erst bei buchungstechnischer Unterschreitung des Meldebestandes im Lager, also erst dann wenn er bereits angegriffen ist.

Ihr sucht im Prinzip ein Dispomerkmal, das eine Verbrauchssteuerung mit externen Bedarfen kombiniert.

Da müsstet ihr ein neues anlegen mit den Einstellungen

- Dispoverfahren "B" (Bestellpunktdispo) und

- Inkl. ext. Bedarf "1" oder "2"

Ich würde es aber auch am ehesten mit PD und einem Sicherheitsbestand abbilden.

Gruß

Saute


Leiter Digitale Prozessoptimierung & IT

Anwendungsbetreuer PP / PM / PDM / VC / G.I.B DC

SAP ECC 6.0 EHP8

Matthias25
vor 10 Jahre
Hallo Saute,

erst mal Danke für die schnelle Antwort.

Richtig, Z1 ist ein neu erstelltes Dispomerkmal.

Der Sicherheitsbestand ist ja normalerweise die eiserne Reserve. Wir würden aber den Meldebestand bevorzugen und die Dispo darüber steuern.

Also bei Unterschreiten des Meldebestands soll eine Banf generiert werden.

Aktuell wird eine Banf bei Unterschreiten des Sicherheitsbestands ausgelöst. Und hier haben wir das Problem, dass 3 x die Ausnahmemeldung "Vorgang vorziehen" beim Disponent erscheint. (nach Unterschreiten des SB, nach Bestellerfassen BS-EIN, nach Erfassen der Auftragsbestätigung BS-AVI)

Unser Disponent muss jeden Tag seine Dispoliste (inkl. Banfen und aller Ausnahmen) über die MD06 abarbeiten und anschließend bei jedem Material den grünen Haken setzen. Damit quittiert er, dass er das Material bearbeitet hat.

Beispiel:

Bestand ist 0, Sicherheitsbestand ist 1.

- Banf wird generiert (aufgrund des unterschrittenen Sicherheitsbestand)

-> Bestellung wird ausgelöst

Neuer Status (BS-EIN)

- Ausnahmemeldung (Vorgang vorziehen) erscheint am nächsten Tag beim Disponent

-> da es nur für den Sicherheitsbestand ist, setzt er nur den grünen Haken

Bestellung wird vom Lieferant bestätigt

Neuer Status(BS-AVI)

- Ausnahmemeldung (Vorgang vorziehen) erscheint am nächsten Tag wieder beim Disponent

-> da es nur für den Sicherheitsbestand ist, setzt er wieder nur den grünen Haken

Da wir rund 10.000 Materialien mit Sicherheitsbeständen (also eigentlich Meldebeständen) haben, hat unser Disponent hier jeden Tag unnötigerweise viele grüne Haken zu setzen.

Daher möchten wir mit dem Meldebestand arbeiten, da hier wirklich nur bei Unterschreiten *ein Mal* die Banf beim Disponent erscheint OHNE Ausnahme "Vorgang vorziehen". Somit auch später nach Erfassen der Bestellung oder der Auftragsbestätigung nichts mehr vom Disponent getan/abgehakt werden muss.

Dafür suchen wir eine Lösung.

Gruß,

Matthias

Saute
vor 10 Jahre
dann probiert es mal mit einem Dispomerkmal wie ich oben beschrieben habe, ob das so eher klappt.
Leiter Digitale Prozessoptimierung & IT

Anwendungsbetreuer PP / PM / PDM / VC / G.I.B DC

SAP ECC 6.0 EHP8

Matthias25
vor 10 Jahre
Hallo Saute,

wir haben das Dispomerkmal getestet. Leider ohne Erfolg.

Im Prinzip suchen wir ein Plangesteuertes Dispoverfahren mit Meldebestand

Kann hier jemand weiterhelfen?

Gruß,

Matthias

Leroiv
vor 10 Jahre
Hallo Matthias,

wir haben das gleiche Problem in der Firma, unser Sicherheitsbestand ist im Prinzip der Meldebestand.

Habt Ihr eine Lösung gefunden?

Vielen Dank

Leroiv

Matthias25
vor 10 Jahre
Hallo,

leider haben wir bis dato keine Lösung für dieses Problem gefunden.

Wir sind jetzt so live gestartet.

Wenn ihr eine Lösung findet, bitte gerne melden :)

Gruß,

Matthias

Karin
  • Karin
  • SAP Forum - Neuling
vor 9 Jahre
gibt es mittlerweile eine Lösung?
Matthias25
vor 9 Jahre
Hallo Karin,

bisher haben wir leider keine Lösung dafür.

Interessant aber, dass wohl mehrere Leute dasselbe Problem haben.

Um den Meldebestand wirklich zu nutzen, müssen die Materialien auf verbrauchsgesteuerte Disposition umgestellt werden (Disp-Merkmal: VB).

Wenn der monatliche Verbrauch eines Materials kontinuierlich ist, kann man ruhigen Gewissens VB verwenden und den Meldebestand definieren.

Sobald aber ein Artikel größere Verbrauchs-Schwankungen hat, wird es schwierig einen Sicherheitsbestand festzulegen.

Man erhält ja keine Ausnahmemeldungen mehr. Somit muss der Meldebestand für diese Artikel entsprechend hoch definiert werden, dass im worst-case (also bei einem ungewöhnlich hohen Verbrauch) niemals zu wenig an Lager ist. Damit hat man natürlich eine hohe Kapitalbindung.

Man müsste also wirklich jeden einzelnen Artikel prüfen und festlegen, ob dieser verbrauchsgesteuert oder plangesteuert (also Auftragsbezogen) disponiert wird.

Damit mussten wir uns jedenfalls jetzt abfinden.

Wenn ihr eine andere Lösung für dieses Problem habt, bitte melden!

Danke.

Gruß,

Matthias

SAP-Tussi
vor 9 Jahre
Wenn die Schwankungen so hoch sind, kann man mit Prognose arbeiten oder mit dem dynamischen Sicherheitsbestand. Hier ist noch einiges möglich. Ein starrer Sicherheitsbestand muss nicht sein.


Stammdaten steuern Prozesse. Schlechte Stammdaten = schlechte Prozesse, gute Stammdaten = gute Prozesse.
nexuspolaris
vor 5 Jahre
Hallo ! Ich greife dieses "alte Leid" mal wieder auf. Gibt es mittlerweile irgendjemanden der das Problem in den Griff bekommen hat ?

LG & Danke für eine Antwort, oder mehrere 😉

Micha

Stan78
vor 4 Jahre
Hallo Matthias

ich greife das Problem auch wieder auf. Habt ihr eine Lösung dazu gefunden?

Danke und Gruß

OSTE
  • OSTE
  • SAP Forum - Profi
vor 4 Jahre
Ich würde wie folgt vorgehen.

Zunächst sollte man sich einen Überblick über die zu disponierenden Artikel verschaffen. Dafür eignet sich die ABC/XYZ Analyse. Entscheidend für die Häufigkeit ist dann der Variationskoeffizient. Je niedriger dieser ist, desto regelmäßiger und gleichmäßiger ist der Verbrauch eines Artikels. Ich würde mir also ansehen bis zu welchem Variationskoeffizienten ich ein gutes Gefühl habe die Artikel verbrauchsgesteuert zu disponieren.

Für die Verbrauchsgesteuerte Dispo mit automatischer Berechnung des Meldebestands würde ich das Dispomerkmal V2 verwenden. Im Customizing würde ich dann bei "Inkl. ext. Bedarf" eine "1" für Externe Bedarfe im gesamten Horizont wählen. Dann die entsprechenden Haken bei "Zusätzliche externe Bedarfe bei Bestellpunktdisposition" anklicken.

Als nächstes sollte man sich eine Strategie über die Höhe des Lieferbereitschaftsgrades zu den Segmenten AX, AY, AZ, BX, usw. machen.

Der Lieferbereitschaftsgrad (einzutragen unter Dispo 2) definiert den Sicherheitsfaktor. Dieser wiederum ist notwendig um einen Sicherheitsbestand errechnen zu lassen.

Sicherheitsbestand = Sicherheitsfaktor x √Lieferzeit x mittlere absolute Abweichung (MAD).

Eine Strategie könnte z.B. aussehen:

AX: 85%

BX: 88%

usw.

Hier muss man für sich einfach Erfahrungen sammeln.

Für die automatische Ermittlung des Melde- und Sicherheitsbestands bedarf es nun noch der Prognose. Wir arbeiten mit dem Prognosemodell "D" für Konstantmodell.

Als nächstes die Vergangenheitsperioden definieren. Wir haben das Periodenkennzeichen "M" (monatlich) eingestellt. Als VergangPerioden haben wir 12 Monate eingestellt. Prognoseperioden 6 und Perioden pro Saison 12.

Steuerungsdaten:

Glättung Grundwert: 0,2

Signalgrenze: 4

Glättung MAD 0,3

Das ist natürlich alles selbst zu entscheiden. Wichtig ist, dass zunächst bei ModellauswVerfahren immer eine "2" eingetragen ist. Die sollte man rauslöschen wenn man nicht möchte, dass SAP eigenständig das Verfahren auswählt und die eigene Auswahl überschreibt!

Nun unter Dispo 1 unter Dispomerkmal das Dispoverfahren "V2" auswählen. Falls man mal einen Meldebestand eingestellt hat, muss dieser gelöscht werden.

Unter Dispo 2 den Lieferbereitschaftsgrad einstellen. Also z.B. 85 bei AX Artikeln.

Wichtig: Die Planlieferzeit/Eigenfertigungszeit muss aktuell sein!

Dann unter Prognose die Prognose durchführen. Nun ermittelt das System automatisch einen Melde- und Sicherheitsbestand.

Femi
  • Femi
  • SAP Forum - Neuling
vor 4 Jahre
Guten Tag zusammen,

wir haben leider das selbe Problem. Unsere Bedarfe sind zu schwankend um sich nur

auf AR-Res zu verlassen, da wir auch mit Vorplanbedarfen auf Primärebene arbeiten möchten wir die Bedarfsauflösung nicht missen.

Es gibt die Möglichkeit über einen Filter im SAP sich verbrauchsgesteuerte Materialen mit Sek-Bed anzeigen zu lassen. Somit kann man diese sehen, ohne weitere Dispomerkmale erstellen zu müssen.

Der Filter nennt sich SAP VB mit Sekundärbedarfen.