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jun-con
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vor 17 Jahre
Hallo zusammen!

Ich beschäftige mich momentan etwas intensiver mit dem Thema Innenaufträge. Hierbei ist mir der generelle Unterschied (vorallem der inhaltliche Unterschied) zwischen Kostenstellen und Innenaufträgen durchaus klar.

Das "normalerweise" Kostenstellen nicht dazu "mißbraucht" werden sollten, um die Funktionalität von Innenaufträgen (Kostenbetrachtung nach objektbezogenen Gesichtspunkten) nachzubauen ist mir klar. Jedoch bin ich mir unsicher, ob Innenaufträge aus der rein technischen Sicht Vorteile gegenbüber den Kostenstellen mitsichbringen. Bisher konnte ich noch keine Funktionalität ausmachen, die man nicht auch (theoretisch) mit Kostenstellen nachbilden könnte (bis auf die statistischen Aufträge). Gibt es auch aus der technischen Sicht Gründe, die eindeutig für den Einsatz von Innenaufträgen sprechen (bspw. bei Messen etc).

Vielen Dank im Voraus für helfende Zeilen.

Gruß
jun-con
co-consult
vor 17 Jahre

Hallo jun-con,

interessante Fragestellung. Bei so etwas merkt man immer, dass man das, was man seit Jahren schon macht, womöglich zu wenig hinterfragt.

Damit will ich jetzt nicht die Hoffnung wecken, Dich wirklich erhellen zu können. Einen Aspekt kann ich Dir allerdings nennen, der allerdings in die umgekehrte Richtung geht. Ich war mal in einem Projekt, da ist der Einsatz von Innenaufträgen daran "gescheitert", dass man bestimmte (innerbetriebliche) Leistungen zu einem vorher mit dem Leistungsabnehmer vereinbarten festen Preis weiter verrechnen wollte, also unabhängig von den effektiven Kosten, die man auf einem Objekt gesammelt hatte. Da man diese Anforderung nicht mit Innenaufträgen erfüllen konnte, entschied man sich zwar nicht für Kostenstellen, sondern für Geschäftsprozesse, aber das (technische) Prinzip ist dasselbe. Da hatte dann ein Prozess einen bestimmten Prozesstarif (analog dem Leistungsartentarif bei Kostenstellen), der - multipliziert mit der Anzahl der beanspruchten Leistungen bzw. Prozesse - an den Leistungsempfänger verrechnet wurde.

Vielleicht vermag diese Beschreibung weitere "Denkimpulse" zu geben...


Viele Grüße

Ulrich

scsaba
vor 17 Jahre
co-consult schrieb:

dass man bestimmte (innerbetriebliche) Leistungen zu einem vorher mit dem Leistungsabnehmer vereinbarten festen Preis weiter verrechnen wollte

Hallo,

die wohl wichtigsten Unterschiede unter diesem Aspekt sind die Möglichkeit der (externen) Auftragsabrechnung bzw. der Erlösführung.

Vieles (aber eben nicht alles) was man mit der Methode der Auftragsabrechnung machen kann, geht auch unter Verwendung von Verrechnungszyklen. U.a. Verrechnungen mit einem "festen" Preis. Was aber allein der Auftragsabrechnung (gegenüber Zyklen) vorbehalten ist ist die Möglichkeit der externen Abrechnung, wenn also der Abrechnungsempänger im FI (und nicht im CO) sitzt, z.B. eine Anlage (Investitionsauftrag) oder aber ein stinknormales Sachkonto. Der Innenauftrag eröffnet also ein Tor zur Aussenwelt.

Zweitens ist es grundsätzlich nicht möglich, Erlösarten (Kostenartentyp 11) auf Kostenstellen zu buchen - man mag zwar eine Kostenstelle kontiert haben es muss jedoch auch ein echtes CO-Objekt angegeben werden, die KST wird nur statistisch bebucht. Normalerweise tragen auch Innenaufträge keine Erlöse, dies kann man aber auf der Ebene der Auftragsart bzw. auch des Einzelauftrages anders festlegen.

Gruß,

Csaba

 

co-consult
vor 17 Jahre
Hallo Csaba,

leider ist die SAP-Welt manchmal nicht so schön schwarz-weiß, wie man sie manchmal gerne hätte. Die Auftragsabrechnung geht m.E. nicht zu einem festen Preis, sondern "nur" zu einem festen Betrag. Wenn man dagegen monatlich variable Leistungsmengen zu einem mit dem Kunden definierten Preis verrechnen möchte, dürfte man mit der Auftragsabrechnung nicht allzu weit kommen.

Bzgl. der Möglichkeit, den Innenauftrag als Tor zur Außenwelt zu nutzen, stimme ich Dir zu.

Du wirst nicht glauben, was ich schon für Kopfstände gesehen habe, um Erlöse auf Kostenstellen buchen zu können. Natürlich ist dies stets nur eine statistische (Werttyp 11) Buchung, aber das wird dem "gemeinen Anwender" häufig nicht klar bzw. interessiert ihn gar nicht. Wem man ihm nämlich zu erklären versucht, dass in einem solchen Fall (Prämisse: Kein CO-PA im Einsatz, eine Prämisse, die übrigens gar nicht so selten ist) "echt" (mit Werttyp 4) das "hochverdichtete Abstimmobjekt" bebucht wird (und das nur dann, wenn man diese Echtbuchung nicht gemäß OSS-Hinweis 182496 "abklemmt"), dann sieht er Dich an wie eine Kuh, wenn´s blitzt...


Viele Grüße

Ulrich

scsaba
vor 17 Jahre

co-consult schrieb:

... dann sieht er Dich an wie eine Kuh, wenn´s blitzt...

das kommt mir auch bekannt vor. 😉

Das mit der Auftragsabrechnung ist doch klar, dort geht nur fester Betrag, also keine dynamische Grösse dahinter. Um die Ursprungsfrage zu beantworten, ist die externe Abrechnung klar ein Feauture das die Kostenstelle nicht bieten kann. Auf Dein Post, feste Preise mit Aufträgen zu verrechnen, habe ich ja eigentlich die Verrechnungszyklen erwähnt. Das kann dann dynamisch werden, aber das Objekt, sofern sich jemand dem Innenauftrag so verbunden fühlt, kann gerne auch ein Auftrag sein (Sender o. auch Empfängerseite).

Die Frage zu entscheiden ob nun die Kostenstelle oder der Innenauftrag meinen Zielen dient, kann natürlich nur beantwortet werden wenn man die konkrete Anforderung kennt.

Ein Aspekt ist mir noch eingefallen (als ein technischer Unterschied): die Statusverwaltung der Aufträge die es bei den Kostenstellen in dieser Ausprägung nicht gibt. Dies betont m.E. ganz eindeutig die unterschiedlichen Lebenszyklus des Einzelobjektes. Obwohl Kostenstellen auch ein Gültigkeitsintervall haben, sind Aufträge eher (relativ) kurzlebig. Selbst ein Investitionsauftrag über mehrere Jahre nimmt es nicht mit einer "ewigen" Kostenstelle "Administration" o.ä. auf. :-)

Viele Grüße,

scsaba