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vor 20 Jahre
Hallo ,

kürzlich wurde ich in einem Gespräch mit der Aussage konfrontiert, dass RFC als sicherheitskritisch eingestuft wird.
Ich hätte in diesem Zusammenhang gern gewusst, inwieweit in der Allgemeinheit diese Meinung dazu führt, dass RFC als Schnittstelle gänzlich abgelehnt wird oder die Nachteile hingenommen werden, um die möglerweise überwiegenden Vorteile zu nutzen.
Ausgangspunkt der Diskussion waren die Möglichkeiten zum Datenaustausch zwischen SAP und SAP-fremden Applikationen über 'aktive' Schnittstellen.

Vielen Dank im Voraus!

Andreas (dankbarer Laie)
Tomcat
vor 20 Jahre
Schnittstellen gibt es bei SAP - wie in jedem anderen System auch - in einer praktisch unüberblickbaren Vielfalt. Einige Beispiele:

1. Remote-Function-Calls (RFC),
2. Bacht-Input-Mappen,
3. Electronic Data Interchange (EDI, konzernintern / mit externen Dritten),
4. Web-Portale,
5. Download von SAP-Daten z.B. in Textdateien oder als Excel-Tabellen,
6. Schnittstellen zwischen verschiedenen SAP-Modulen oder SAP-Systemen (z.B. R/3 -> Business Information Warehouse),
7. SAP-Server und SAP-Clients: jeweils Betriebssystem <-> Datenbank <-> SAP R/3 <-> Web-Services etc.,
und viele mehr.

Einige wenige Details zu den SAP-internen Kommunikationsmöglichkeiten:
1. RFC-Funktionsbausteine: direkte Aufruf externer Programme aus ABAP sowie auch der umgekehrte Weg (von außen Auruf von SAP-Programmen). RFC sind der Kern jeder automatisierten Schnittstelle zwischen einem Fremd- und einem SAP-System. Ein von SAP aufgerufenes Programm muss ein mit SAP kompatibles RFC-Interface besitzen (z.B. spezielle ActiveX-Controls unter Windows) oder indirekt über das Programm rfcexec aufgerufen werden.

2. Da SAP selbst keine der gängigen EDI-Normen (z.B. EDIFACT) kennt erfolgt der EDI-Datenaustausch immer über einen Konverter, der zwischen SAP-IDocs und dem gewünschten externen Format konvertiert (z.B. SAP Business Connector für EDIFACT). Für neue EDI-Projekte wird verstärkt das XML-Datenformat angewandt.

3. BAPIs (Business Application Programming Interfaces) sind eine Unterklasse der RFC - sie sind die offiziellen Programmierschnittstellen für Zugriffe von fremden Applikationen auf SAP-Business-Objekte. Technisch sind BAPIs gewöhnliche RFC-Funktionsbausteine die allerdings gewissen Konventionen unterworfen sind, somit gilt für BAPIs das gleiche was auch für RFC gilt.

4. SAP-IDoc-Schnittstelle: Das Format eines IDocs entspricht den herkömmlichen Dateischnittstellen, wo jede Datei durch einen Verwaltungskopfsatz eingeleitet wird sowie jeder Datensatz durch eine Satzart markiert ist. IDocs wurden ursprünglich zum Austausch von EDI-Nachrichten entwickelt. Anders als bei einer synchronen Direktkommunikation über RFC werden IDocs zunächst in eigenen dafür reservierten Tabellen (EDIDC, EDID4) gespeichert. IDocs können sowohl über Dateien als auch über RFC ausgetauscht werden (mit dem Web Application Server auch über HTTP).


Grundsätzlich gilt für alle Schnittstellen, dass folgendes vorhanden/gegeben sein sollte:

a.) die getätigten Transaktionen (z.B. EDI-Buchungen) müssen nachvollziehbar sein (Protokollierung),

b.) die Datenintegrität im SAP-System muss gewährleistet bleiben (und regelmäßig überprüft werden),

c.) regelmäßige Updates der Programme, Einspielen von Patches, Hotfixes etc.,

d.) regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen (bekannte Sicherheitslöcher...) durch interne oder externe Stellen.



Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen.

TomCat
meinereiner
vor 19 Jahre
Hi,

einige Stichpunkte:

- Für eine RFC-Verbindung ist ein direkter Zugang zum Zielsystem notwendig.

- Bei einer RFC-Verbindung müssen auf dem Clientsystem  die Logindaten bekannt sein.

- AFAIR gehen bei einer RFC-Verbindung die Daten unverschlüsselt über die Leitung.

All diese Punkte reduzieren den Einsatzbereich von RFC auf ein trusted Network (z.B. Firmenintranet).

Für die Anbindung von externen Systemen über das Internet ist RFC definitiv nicht geeignet.  

HTH,

Frank