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sapnoob4564
vor 5 Monate
Betreff: Hilfe bei der Auslaufsteuerung von Schüttgütern in SAP

Hallo zusammen,

ich stehe vor einer Herausforderung bezüglich der Auslaufsteuerung unserer Schüttgüter, die als Kanban-Teile in unserem System geführt werden. Derzeit sind sie mit den Dispositionsmerkmalen ND und einem Schüttgutkennzeichen versehen.

Nach meiner Kenntnis der SAP-Dokumentation sollten für eine effektive Auslaufsteuerung beide Dispositionsmerkmale auf PD gesetzt sein. Außerdem scheint das Schüttgutkennzeichen die Bedarfe zu übersteuern, was bedeutet, dass es nicht gesetzt sein darf.

Das Problem, das sich ergibt, ist, dass die Auslaufsteuerung erst nach der Erstellung eines Planauftrags aktiv wird. Wenn das Schüttgutkennzeichen aktiv ist, verschwindet der entsprechende Bedarf aus dem System, was zur Folge hat, dass kein Austausch stattfinden kann.

Hat jemand Erfahrung mit dieser spezifischen Situation oder kann mir einen Lösungsweg aufzeigen, wie ich die Auslaufsteuerung für Schüttgüter korrekt implementieren kann?

Vielen Dank im Voraus für jede Unterstützung.

Nordwolf
vor 5 Monate
Richtig, eine Auslaufsteuerung setzt eine plangesteuerte Disposition voraus, die mit Schüttgütern nicht (sinnvoll) möglich ist. Was willst du mit der Auslaufsteuerung erreichen? Diese sorgt ja dafür, das Bedarfe auf ein Nachfolgematerial umgeleitet werden und im Fertigungsauftrag dann auch das Nachfolgematerial als Komponente erscheint, sobald die alte aufgebraucht ist. Schüttgüter können aber nicht auf einen FA verbraucht werden, sondern dienen i.d.R. als "Handlager" zur freien Verfügung am Arbeitsplatz. Im Fertigungsauftrag werden sie nur zu Informationszwecken mitgeführt, erzeugen aber keine Bedarfe.

Ich würde eine Analyse der Verbrauchswerte durchführen und hochrechnen, wie weit ich mit dem aktuellen Lagerbestand reiche. Ab einem bestimmten Zeitpunkt wird dann die Komponente umgestellt. Eventuelle Restbestände des Altmaterials können "nebenher" verbraucht werden oder werden verschrottet. Es sollte sich bei Schüttgut ja auch um geringwertige Wirtschaftsgüter handeln.

Ich habe das Gefühl, dass die Kennzeichnung als Schüttgut nicht ganz passend ist bei euren Prozessen. Vielleicht solltet ihr mal überlegen auf plangesteuerte Dispo inkl. Verbrauch auf FAs umzusteigen. Wenn sowieso gerade ein Materialwechsel ansteht, wäre das ei guter Zeitpunkt.

Gruß, Nordwolf

sapnoob4564
vor 5 Monate
Hallo Nordwolf,

danke für deine Antwort.

Wir haben in der Produktionshalle ein Regal mit vielen Schrauben, die auf ND laufen.

Die werden vom Lieferanten immer befüllt und laufen quasi unterm SAP Radar. Es wird einfach stumpf befüllt, wenn die Kiste leer ist.

In der Stückliste taucht sagen wir Schraube A auf. Im Fauf taucht die Schraube A wieder auf, weil der Mechaniker wissen muss, welche Schraube er verbauen soll, da es unzählige Größen gibt.

Natürlich könnte man meinen, das es sich um Schrauben handelt und der Mechaniker weis, was er verbaut. Aber unsere Maschinen sind so komplex und groß, sodass das nicht geht.

Wir möchten Materialnummern durch neue austauschen, weil die Nummer falsch ist. Doppelte Materialnummern etc...

Leider können wir die Stücklisten nicht ändern, da hinter jeder Schraube eine CAD Zeichnung liegt und man 10000000000 Stücklisten ändern müsste.

Ziel: Wir möchten, dass ein Schüttgut mit der Nummer 1234 durch Nummer 4321 ausgetauscht wird . Hoffe du hast mein Problem verstanden.

Grüße und Danke

Nordwolf
vor 5 Monate
Ja, verstehe... und macht soweit auch Sinn.

Jetzt stellt sich mir aber die Frage, wieso ihr die Stücklisten nicht ändern könnt. Denn das ist ja, was Ende geschehen muss, da ihr eben eine andere Komponente mit anderer Materialnummer verbaut. Das muss dann ja auch für die Fertigung über die Stückliste ersichtlich sein. Bei der Auslaufsteuerung würde am Ende das Gleiche passieren müssen. Denn sonst stimmen eure Stücklisten nicht mehr mit den tatsächlich verbauten Komponenten überein und spätestens beim nächsten Materialwechsel ist der Drops gelutscht, denn SAP kann keinen Nachfolger zum Nachfolger abbilden.

Ich weiß nicht so richtig, welchen Tipp ich dir noch geben kann... denn was du brauchst, ist nah meinem Verständnis "schlicht und einfach" eine Stücklistenänderung...

sapnoob4564
vor 5 Monate
Ja das ist richtig. Eine Änderung der Stückliste wäre die beste Lösung.

Aber die Konstruktion stellt sich quer, da zu viele Stücklisten betroffen Aufwand zu groß Zeichnungen etc.....

Es sind 1000000 Stücklisten.

Gibt es eine Möglich das Auslaufprogramm zu costemizen ?

Ich habe das Gefühl, dass die Auslaufsteuerung nur "greift" wenn ein das besagte Material einen Bedarf hat. also Sobald in der MD04 was angezeigt wird.

Durch das Schüttgut werden die Bedarfe nicht mehr angezeigt, sodass die Auslaufsteuerung nicht mehr greift.

Vllt könnte man das Programm so ändern:

Hey lasse über jeden FAUF die Steuerung laufen und gucke, ob ein Nachfolgematerial existiert, wenn ja , dann tausch aus.

Meinst du das kann klappen ?

Grüße

Nordwolf
vor 5 Monate
Ihr könnt euch sicherlich sowas hinprogrammieren, aber es ist eine Zweckentfremdung der Auslaufsteuerung und sogar eine Modifikation. Eventuell könnt ihr das dann auch ohne Auslaufsteuerung programmiertechnisch lösen, indem ihr das "Pseudo"-Nachfolgematerial in ein Nutzerfeld im Materialstamm schreibt und beim FA eröffnen dort nachsehen lasst. Das wäre dann zumindest ein "Addon" und keine Modifikation des Standards, bei welcher ihr beim nächsten Update Probleme bekommt.

Aber ich bin ein Verfechter korrekter Stammdaten, deswegen weise ich nochmal drauf hin: Eure Stücklisten bilden dann nicht mehr die Realität ab. Da braucht ihr dann auch keine Konstruktion mehr, wenn die Fertigung eh macht, was sie will (bewusst provokativ formuliert). Das sinnvolle Arbeiten mit den Daten im System wird dadurch nicht besser! Das sollte bei der Entscheidungsfindung einfließen.

Gruß, Nordwolf

sapnoob4564
vor 5 Monate
ja du hast recht. Unsere Konstruktion wird das im nächsten Leben nicht ändern. 198989898466546 Stücklisten ist die Begründung.

Kurz Gesagt: Die haben kein Bock. Fest gefahrene Strukturen etc.. blablabla endloses Thema.

Also du meinst, ein neues Feld in Sap dort das neue Material eintragen lassen?

Und dann das Programm so schreiben, dass er immer das austauscht ?

Es gibt ein Feld in Dispo 4 "nachfolgematerial"

Grüße

Nordwolf
vor 4 Monate
Das Feld Nachfolgematerial gehört zur Auslaufsteuerung. Ich würde für dein Anliegen ein eigenes Z-Feld implementieren. Finde den Ansatz aber generell nicht gut... warum, habe ich schon beschrieben. Käme die Anforderung bei mir hoch, würde ich mich wehren und nur auf konkreten Befehl so handeln 😃