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paisa
  • paisa
  • SAP Forum - Experte Thema Starter
vor 13 Jahre

Hi Leut's

ich bin selbst kein SD-ler und vielleicht bin ich bei Euch im falschen Modul, aber ich suche eine geschickte Lösung für folgendes

Ich suche eine geschickte Lösung, Aufträge (also eigentlich von der Anfrage bis zur Fakturierung) abzubilden, für Sachen, für die ich
weder eine Material-Nr. noch eine Dienstleistung-Stamm-Nr. habe.
Ich denke dabei an den Fall einer Entwicklung im Rahmen einer Kunden-Auftrags-Fertigung.
Es wird z. B. ein Artikel angefragt, der zwar beschrieben wird, der aber im Unternehmen noch nicht gefertigt wurde. Somit gibt es für diesen
Artikel also weder Materialnummer, noch Konditionen oder gepflegte Verkaufspreise, die irgendwie automatisch gezogen werden.
Ist einfach noch zu neu, noch nicht entwickelt, noch nicht abschliessend definiert, wird aber schon
angefragt, und soll auch schon (ungefähr) kalkuliert und vor allem angeboten werden. Es handelt sich also um etwas, was im also eigentlich in der
Angebotsphase erst "entwickelt" wird.

Meine Frage:  Wie kann man soetwas geschickt in SAP  (SAP-SD) abbilden?
Ist SAP-SD überhaupt das richtige Modul, oder gibt es eine geschicktere Lösung?

Ich habe ein bisschen herumgetestet, und festgestellt, dass die Abwicklung in SAP-SD offensichtlich von festen Materialnummern ausgeht, für die
man eine Anfrage, ein Angebot und nachher dann ein SD-Auftrag und eine Faktura anlegt. Es können dann dazu Preise und Konditionen gepflegt werden.
Was ist jetzt aber, wenn ich diese Materialnummer noch nicht habe, aber schon eine Anfrage habe, und ein Angebot machen muss, zu etwas, was es 
als Materialstamm noch nicht gibt?

Meine Lösung, die ich probiert habe, war, mit einer Textposition  zu arbeiten. Ich bin jedoch auf das Problem gestoßen, dass ich keine Preise eingeben konnte.

Welche Wege gibt es, mit soetwas umzugehen??

Danke, für Eure Ideen.

thr74
vor 13 Jahre

Servus,

unser Vertrieb verwendet für solche Dinge eine Dummy-Artikelnummer, also zum Beispiel D9999. Für diesen Artikel sind nicht alle Materialstammsichten angelegt (also z.B. Dispo, Lager etc., die braucht man ja nicht.) und dann verwendet der Vertriebler diese Nummer in seinem Kundenauftrag und kann die dann auch mit Konditionen und Texten etc. hinterlegen.

Gruß

thr74

Insig09
vor 13 Jahre

Die Nutzung einer Dummy Materialnummer ist sicherlich ein Weg.

eine andere Option ist ohne Materialnummer zu arbeiten und einfach nur einen Text in den Materialkurztext einzugeben.

Vielleicht wäre aber ein ganzheitliches Product Liefecycle Management der richtige Weg. (Idee - Prototyp- Entwicklung _Marktreife etc.) nur als idee.

Gassa-san
vor 13 Jahre
Hallo Paisa,

wir verwenden für derartige Dinge auch Dummy-Artikelnummern. Wir haben für jeden Entwicklungsbereich eine eigene Dummy-Nummer. So kann man wenigstens Kosten und Erlöse in die richtigen Bereiche/Profitcenter leiten.

Nachteil der Dummy-Nummern: Eine aussagefähige Auswertung im Nachhinein ist nicht möglich, da der gleiche Dummy im nächsten Fall für ein anderes Produkt verwendet wird. Unsere Dummys sind aus diesem Grund auch nicht lagerfähig, wohl aber belieferbar, sodass man damit einen Lieferschein erzeugen kann (eine Warenbewegung findet dazu dann aber nicht statt).

Für die spätere Kostenzuordnung auf die Position, müsst Ihr die Position zum Kontierungsobjekt machen und evtl. Folgebelege/Material-/Entwicklungskosten dann auf die Position abrechnen bzw. umbuchen.

Franz
  • Franz
  • SAP Forum - Experte
vor 13 Jahre
Hallo paisa,

wir sind auch Kunden-Auftrags-Fertiger, und das i.V.m. Variantenkonfiguration mit bis zu 100 Merkmalsausprägungen in der Materialvariante. Da wir aus bestimmten Gründen nicht mit offenen Varianten und nur zum geringeren Teil mit der SAP-Kundeneinzelfertigung arbeiten, müssen wir bei jeder Änderung eines Merkmalwertes eine neue Materialvariante anlegen. Dies machen wir wegen des damit verbundenen Aufwands nicht für Angebote. Erst wenn aus dem Angebot eine Bestellung wird, legen wir einen Materialstamm an.

Um ohne Materialstämme in der Angebotsphase arbeiten zu können, waren Addons notwendig: Wir haben eine Anwendung geschrieben, mit deren Hilfe wir uns für die Angebotserstellung ein "Referenzmaterial" heranziehen. Deren Merkmalswerte werden in die Anwendung übernommen und können hier verändert werden. Anschließen konfigurieren wir daraus mit Hilfe des Maximalarbeitsplans und Stüli das "Angebotsmaterial". Nicht nur die Fertigungsvorgänge, sondern auch der Rohmaterialeinsatz wird "simuliert", um zu den Selbstkosten zu gelangen. Anschließend speichern wir das Angebot in eigenen Usertabellen ab, und zwar nur die Merkmalswerte und nicht die Konfigurationsergebnisse und Kosten. Dies hat den Vorteil, dass die Kalkulationsergebnisse jederzeit aktualisiert werden können (bei geänderten Prozessparamtern und Kostensätzen, Einstandspreisen). Dies alles spielt sich im R/3 ab. Für das eigentliche Angebotsschreiben an den Kunden nutzen wir eine Visual Composer-Anwendung innerhalb unseres SAP-Portals, weil der R/3-Standard nicht ausreicht. Mit der V.C.-Anwendung werden die Selbstkosten und sonstigen Informationen zum Kunden (Rabatte, Zahlungsbedingungen etc.) aus dem R/3 übernommen und um die Preisbestandteile und sonstigen Modalitäten, Angebotstexte manuell ergänzt. Von dort verschicken (Druck/Mail/Fax) wir auch das Angebotsschreiben.

Wird aus dem Angebot eine Bestellung, erzeugen wir aus den im R/3 gespeicherten Angebots-Konfigurationsdaten einen Fertigmaterialstammsatz und legen damit den Kundenauftrag an. Die Realisierung war ein langer Weg, aber er hat sich gelohnt.

Mit freundlichem Gruß

Franz