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M26hd
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vor 13 Jahre
Sehr geehrte Damen und Herren,

im Unternehmen soll die Produktionsplanung umstrukturiert werden. Bevor ich einen Consultant einschalte würde ich gerne wissen wollen ob die folgende Idee der Arbeitsplangestalltung in SAP funktionieren würde:

1. Eine Produktfamilie verfügt über min. zwei Fertigungsversionen (Man. Produktion, Aut. Produktion)

2. Jede Vertigungsversion hat jew. einen Normalarbeitsplan

3. Der Normalarbeitsplan listet "nur" Standardarbeitspläne auf

4. In einem Standardarbeitsplan sollen mehrere Arbeitsplätze hinterlegt werden (die Arbeitsplätze sollen eine Referenz haben so dass der Disponent bei Anlage des Auftrages bestimmen kann auf welcher Linie das Produkt gefertigt wird. Bei Auswahl soll im Normalarbeitsplan der Arbeitsplatz angezogen werden der die selbe Referenz hat wie der Auftrag, z.B Linie 1)

Hintergrund ist dass es 6 Fertigungsinien gibt. Viele Arbeitsgänge können auf mehreren Linien-Arbeitsplätze stattfinden, bzw. Produkte können auf mehreren Produktionsinien hergestellt werden.

Ist es denn in SAP überhaupt möglich in einem STDArbeitsplan mehrere Arbeitsplätze anzugeben?

Schon mal vielen Dank im Voraus für die Antworten

Gruß

Michael

SAP PP Grufti
vor 13 Jahre

Hallo Michael,

an Deiner Darstellung verstehe ich einiges nicht:

Hat die "Produktfamile" Fertigungsversionen? Ich kenne nur Fertigungsversionen auf Basis einer Materialnummer/Werk

Bei der Definition einer Fertigungsversion kann zwischen einem Normalarbeitsplänen und einem Standardarbeitsplan wählen.

Auch Normalarbeitspläne können materialnummernneutral angelegt werden.

In einem Standardarbeitsplan kann man in jedem Vorgang einen anderen Arbeitsplatz angeben.

Was sind Linienarbeitsplätze = normale Arbeitsplätze?

Viele Grüße

Wolfgang Barth


ex Senior SCM-Consultant der SAP AG & Co. KG

Status: Ruhestand, Zugriff zu SAP-Systemen

PP Remote-/Spot-Consulting auf Stundenbasis

Special: Teminierung, Kapazitätsplanung, Rüstoptimierung

www.barth-mh.de 

M26hd
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  • SAP Forum - Neuling Thema Starter
vor 13 Jahre
Hallo Wolfgang,

danke für deine Antwort. Also es ist so dass mehrere Material Identnummern einem Normalarbeitsplan zugeordnet sind. Wir nennen diese Gruppen dann Produktfamilie. Aber dies ist nicht in SAP so abgebildet. Wird einfach inoffiziell so genannt. Die Fertigungsversionen bilden dann einfach nur zwei Vorgehensweisen der Produktion (manuell und automatisch) eigentlich kann man die Fertigungsversionen ja weglassen oder? Also dann einen N-Arbeitsplan für Man. Fertigung und einen für Aut. Fertigung für diese Identnummern.

Die STD-Arbeitspläne sind ein sog Pool. Die Normalarbeitspläne enthalten nur verknüpfte STD Arbeitspläne. Dies hat für uns den Vorteil dass wenn sich ein STD Arbeitsplan ändert sich aut. die Normalarbeitspläne anpassen bzw. auch mit aktualisiert werden (Taktzeiten etc...).

Von Linienarbeitsplätze sind physikalische Arbeitsplätze die nicht in SAP vollständig abgebildet sind. Z. b. eine Produktionslinie (Fließband) hat in der ersten 4 Schweißarbeitsplätze, einen Montageplatz, einen Prüfplatz und einen Verpackungsplatz. Davon gibt es im Werk 6 davon. An manchen Linien können die selben Produkte (Identnummern) hergestellt werden.

Bisher ist es so dass eine Linie in SAP als ein Arbeitsplatz angelegt ist. Das hat den Nachteil dass Kapazitäten in der kompletten Linie abgebildet sind. Allerdings ist es so dass nicht unbedingt Fertigungsaufträge eingesteuert werden die die komplette Linie durchlaufen. Es werden auch Aufträge eingesteuert die nur an den Schweißmaschinen gemacht werden und dann aus der Linie ausgeschleust werden (da das Produkt fertig ist). In diesem Fall belegt SAP auch die Kapazitäten an der Montage, Prüfplätze usw... da alles ein Arbeitsplatz ist.

Die Idee ist eine alle aufzudröseln in mehrere Arbeitsplätze. Ein STD-Arbeitsplan, z. B. Kleines Metall an großes Metall schweißen kann auf mehreren Linienarbeitsplätzen (Also Schweißmaschinen an Linie1, 2, 3 etc...) hergestellt werden. Um zu vermeiden dass der selbe STD-Arbeitsplan 6 Mal angelegt wird (ein Mal für jede Linie, da die Zeiten für jede Linie unterschiedlich sind), ist die Idee den STD-Arbeitsplan ein mal anzulegen und diesen mit den 6 Verschiedenen Arbeitsplätzen zu Verknüpfen. Der Auftrag würde dann vorgeben welche Linie zum Einsatz kommt und der STD-Arbeitsplan würde dann von den 6 Arbeitsplätzen sich diesen ziehen der für die im Auftrag angegebene Linie in Frage kommt.

Ich hoffe ich konnte Ihre Fragen beantworten...

MfG

Michael

SAP PP Grufti
vor 13 Jahre

Hallo Michael,

die entscheidende Frage ist die nach dem Arbeitsplatzdesign. Es richtet sich nicht allein nach der Arbeitsplanpflege und dem Komfort.

Entscheidend sind aus meiner Sicht folgende Punkte:

Wenn eine Kapazität der Linie belegt ist, ist dann die Linie belegt?
Habt Ihr eine "Linienfertigung" oder eine Werkstattsteuerung?
Mit welcher Häufigkeit tritt was auf?
Welche betriebswirtschaftlichen Prozesse sollen abgebildet werden, Quotierung/ Linienbelegung im MRP-Lauf? Kapazitätsplanung?
Wann und wie soll zurückgemeldet werden?
Welche Auswirkungen hat ein Redesign auf CO ( Kalkulation, Leistungsarten,...)?

Je detaillierter man Prozesse abbildet, um so höher sind Aufwand und Fehlerquote. Das alles muss in einem gewissen Gleichgewicht stehen.

Zum Arbeitsplan: Man kann einem Normalarbeitsplan verschiedene Materialnummern zuordnen. Ändert man den Arbeitsplan für eine Matnummer, so ändert er sich für alle zugeordneten Materialien. Weiter gibt es Möglichkeiten der Massenpflege (EWB). Zur Massenpflege von Fertigungsversionen gibt es auch eine Transaktion. Zusätzlich gibt es CAP, das auch zur spezifischen Rüst-/Bearbeitungszeitberechnung genutzt werden kann.

Vielleicht sind ja Alternativfolgen oder ein Maximalarbeitsplan, aus dem man im FAUF die nicht relevanten AVOs herauslöscht, denkbar.

Euer bestehendes Design hat gewisse Vorteile. Habt Ihr schon einmal an die SAP-Serienfertigung gedacht? Dort ist die Fertigungsversion Voraussetzung.
Kernpunkt der Planung ist dort das MF50-Tableau.

Zum Design von Produktionslinien habe ich auf meiner Homepage ein stilisiertes Projektbeispiel hinterlegt.
(Mein Vortrag zur CM21 / CM25 Slide 8  :  http://www.barth-mh.de/45143.html )

Das alles ist natürlich eher als Projekt zu sehen, das vom Management aus getragen werden muss .
Ich hoffe, ein paar Hinweise gegeben zu haben.

Viele Grüße

Wolfgang


ex Senior SCM-Consultant der SAP AG & Co. KG

Status: Ruhestand, Zugriff zu SAP-Systemen

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www.barth-mh.de