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Blop
  • Blop
  • SAP Forum - Neuling Thema Starter
vor 10 Jahre
Hallo zusammen,

ich habe da mal eine Frage zur Standardkalkulation.

Diese wird ja in der Regel einmal im Jahr durchgeführt. Woher ziehen sie da die Preise für die einzelnen Stücklistenpositionen? Wird dafür der Einkaufs-Infosatz herangezogen, der zum Zeitpunkt der Kalkulation gültig ist?

Ich hoffe, jemand kann mich da aufklären.

Vielen Dank bereis im Voraus.

beck
  • beck
  • SAP Forum - Guru
vor 10 Jahre
Moin Blop,

mit Standardkalkulation meinst Du die normale Materialkalkulation mit Mengengerüst (TA CK11N)? Dann ist das davon abhängig, was in der verwendeten Bewertungsvariante hinterlegt ist. Ich würde Dir empfehlen, wie folgt zu suchen:

1. Customizing --> Controlling --> Produktkostencontrolling --> Produktkostenplanung --> Materialkalk. mit Mengengerüst --> Kalkulationsvarianten definieren: Dort nachschauen, welche Bewertungsvariante in der von Dir verwendeten Kalkulationsvariante hinterlegt ist.

2. Von dort per Button "weißes Blatt Papier" oder im Customizing-Menübaum einen tiefer unter "Kalkulationsvarianten: Bestandteile" --> Bewertungsvarianten definieren.

3. In der entsprechenden Bewertungsvariante Reiter "Materialbewertung" sollte dann die Strategie festgelegt sein, nach der der Materialpreis der Stücklistenpositionen erfolgt. Dort kann man die Reihenfolge vorgeben, nach der das System nach dem Materialpreis suchen soll. Neben diversen Preisfeldern im Materialstamm kannst Du hier u.a. auch den Preis gem. Einkaufsinfosatz definieren. Das System tickt hier eigentlich ganz einfach: Findest Du keinen Preis gem. Prio 1 , suche gemäß Prio 2. Findest Du auch da nichts, suche nach Prio 3 etc.

Was hierbei zu beachten ist: Sobald SAP auf einer Hierarchie irgendeinen Preis findet, wird der genommen und nicht weiter hinterfragt. Will heißen: Wenn Du den EK-Infosatz als erstes reindefinierst und Euer Einkauf nicht ganz so sauber arbeitet und die Infosätze öfters mal mit 0,01 EUR oder sonst wie falschen Preisen gepflegt hat, schlagen die durch. Ist halt wie üblich: Shit in - Shit out ;-)

Hoffe, das hilft weiter.

Gruß

beck

Blop
  • Blop
  • SAP Forum - Neuling Thema Starter
vor 10 Jahre
Also das war jetzt eine wirklich tolle Antwort! Vielen Dank :-)

Nun habe ich mich mal durch geklickt und bei "Materialbewertung" steht nun:

"Bewertungspreis laut Preissteuerung im Materialstamm".

Das verstehe ich nicht so ganz. Ist das dann der GLD?

Chriz
  • Chriz
  • SAP Forum - Experte
vor 10 Jahre
Hi,

wenn der Stammsatz die V-Preis-Steuerung hat der GLD

bei S-Preis-Steuerung der Standard-Preis

Feld VPRSV

Gruß

Chriz

Blop
  • Blop
  • SAP Forum - Neuling Thema Starter
vor 10 Jahre
Ok, das verstehe ich jetzt nicht ganz.

Der Standardpreis muss doch aber irgendwann mal ermittelt werden bzw. aktualisiert. Da verstehe ich nicht, wie das passiert. Ansonsten würde sich ja im Zeitverlauf gar nichts am den Materialkosten ändern?

beck
  • beck
  • SAP Forum - Guru
vor 10 Jahre
Hallo nochmal,

also mal auf die Schnelle was generelles zur Preissteuerung:

- V-Preis (=GLD): Wird in der Regel bei fremdbezogenem Material verwendet. Der passt sich automatisch bei jedem Waren- oder Rechnungseingang an. In Ausnahmefällen (!!!) kann der ggf. auch manuell angepasst werden, sollte aber nicht die Regel sein.

- S-Preis (=Standardpreis): Wird in der Regel für eigengefertigte Halb-/Fertigfabrikate verwendet. Die Anpassung hier kann entweder manuell erfolgen (bspw. per TA MR21) oder aber im Nachgang (Quasi als letzter Schritt) in einzelnen Kalkulationen und / oder Kalkulationsläufen (Massenverarbeitung, ggf. turnusmäßig). Ob das gemacht wird kannst Du Dir anschauen in der verwendeten Kalkulationsart im Reiter "Fortschreibung". Und an der Stelle hast Du recht: Wenn dort keine Preisfortschreibung definiert ist oder aber die Kalkulationen nicht angestoßen werden, ändert sich der S-Preis des zu kalkulierenden Materials tatsächlich nicht. Wenn es da größere Abweichungen geben sollte, müssten sich die aber auf Dauer in Abweichungen (Plan/Ist) in den Fertigungsaufträgen äußern.

Bin mir aber ehrlich gesagt aufgrund Deiner Rückfrage nicht ganz sicher, wo genau Dein Problem ist...

Hoffe, das hilft

beck

Blop
  • Blop
  • SAP Forum - Neuling Thema Starter
vor 10 Jahre
Also, um nochmal etwas auszuholen.

Ich bin in meiner Firma zuständig für die Massenkalkulationsläufe. Ablauftechnisch weiß ich was da zu tun ist. Da ich das aber noch nicht so lange mache, ist mir noch nicht immer klar, was da alles im Hintergrund passiert.

Die Schritte bei diesen Massenläufen sind ja:

Selektion

Strukturauflösung

Kalkulation

Analyse

Vormerkung

Freigabe

Dadurch wird ja der neue Standardpreis in den Materialstamm geschrieben. Und nun frage ich mich natürlich, wie das System zu einem neuen Preis kommt.

Genauer. Wenn ich ein kalkuliertes Endprodukt habe. Dann hängen ja über die Stückliste verschiedene Materialien drunter, die auch irgendwie bewertet sein müssen. Und Rohmaterialien werden ja nun nicht kalkuliert.

Mir ist also nicht klar, wie die Bewertung der einzelnen Materialien in so einer Stückliste erfolgt.

Ich hoffe, ich konnte mein Problem etwas präzisieren?

Chriz
  • Chriz
  • SAP Forum - Experte
vor 10 Jahre
Wenn er der Kalkulationsvariante für alle Materialen die Preisherkunft auf materialstammrelevanten Preis zeigt und von dort immer der Standardpreis kommt

so siehst du da keine Veränderung.

Das ist dein Verständnis-Problem denke ich.

Hier schreibe hier jetzt nichts zur Erklärung, da wir hier im Hause alles auf GLD haben - das können andere dann besser.

Gruß

Chriz

beck
  • beck
  • SAP Forum - Guru
vor 10 Jahre
Hallo nochmal,

ich hoffe ich verstehe Dein Problem richtig:

- Du kalkulierst ein Fertigteil, das X fremdbezogene Rohmaterialien in der Stückliste hat.

- Das Fertigteil hat im Materialstamm S-Preis-Steuerung (=Kennzeichen S). --> Der wird durch Deine Kalkulation angepasst und ist nicht der eigentliche Gegenstand des Problems

- In der Kalkulationsvariante steht "Nimm den Preis lt. Preissteuerung im Materialstamm"

- Die Rohmaterialien haben als Preissteuerung V (=GLD) drinstehen

--> Da die aber nicht kalkuliert werden (richtigerweise) ist Dir nicht klar, wann sich wie der GLD anpasst?

Wenn es das ist, empfehle ich einen Blick in die SAP-Doku, bspw. hier:

http://help.sap.com/saphelp_afs64/helpdata/de/42/06188ddae55416e10000000a114cbd/content.htm 

bzw. noch spezieller was das Thema "Berechnung des GLD angeht hier:

https://help.sap.com/saphelp_erp60_sp/helpdata/de/47/60ff4849f011d1894c0000e829fbbd/frameset.htm 

Ansonsten fürchte ich, verstehe ich Dein Problem noch immer nicht ganz.

Was ich ansonsten auch mal empfehlen würde: Dir gezielt einzelne Kalkulationen anzuschauen, bspw. mit der TA CK11N, CK13N oder CK33. Dort werden Dir detailliert die Kosten der einzelnen Einsatzmaterialien und ggf. der eigen-/Fremdleistungen (also Bearbeitungskosten) aufgeschlüsselt. Wenn Du von da aus auf die Suche gehst, kommst Du vielleicht weiter?!?

Hoffe, das hilft.

beck

Blop
  • Blop
  • SAP Forum - Neuling Thema Starter
vor 10 Jahre
Hallo beck,

ich glaube das hier "Die Rohmaterialien haben als Preissteuerung V (=GLD) drinstehen" hat mein Verständnisproblem gelöst.

Wie der GLD zustande kommt, weiß ich in groben Zügen. Der berechnet sich ja als Durchschnitt der jeweiligen gekauften Rohstoffe im Zeitverlauf. Und das war mein Verständnisproblem. Hier ist ja dann die aktuelle Komponente drin, die eine Veränderung im Wert der Stückliste bewirkt. Ändert sich für einen Rohstoff der Einkaufspreis, wirkt sich das dann auch auf den GLD aus und somit dann später wieder auf das Fertigteil, in das der Rohstoff eingegangen ist.