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joachimn
  • joachimn
  • SAP Forum - Guru Thema Starter
vor 13 Jahre

Hallo Zusammen,

mein Arbeitgeber plant das SAP-Spektrum zu erweitern. Bisher nutzen wir global FI/CO, etwas MM, IM mit PS und PM. Es sollen alle ERP Funktionen in SAP abgebildet werden, d.h. inkl. der vollen Bandbreite von PP, SD und natürlich CO komplett also CO-PC und CO-PA mit Betriebsergebnis, verschiedene Ergebnisrechnungen und allem drum und dran.

Bisher nutzen wir das klassische Hauptbuch mit Kontenmodell für HGB und IFRS auf ECC 6.0 (war mal 4.7, deswegen kein neues Hauptbuch).

Jetzt habe ich mich schonmal schlau gemacht wegen dem neuen Hauptbuch und auch der Ledgerlösung. Ich habe erfahren, daß es seitens SAP nicht unabdingbar ist, die Ledgerlösung zu benutzen. Auch bei der Profitcenter-Rechnung ist es möglich das EC-PCA weiterzufahren oder aber in das Hauptbuch zu integrieren. Bei einer Neuinstallation ist das neue Hauptbuch aktiv und wird auch so empfohlen.

Jetzt kommt die Frage: bei so einer kompletten Erweiterung von SAP, wäre es da sinnvoll auf das neue Hauptbuch umzusteigen ? Evtl. wird das klassische Hauptbuch von SAP irgendwann nicht mehr supported, und jetzt wo wir neu aufsetzen bzw. bevor wir neu aufsetzen ist die Migration auf das neue Hauptbuch vielleicht leichter und weniger aufwändig als mit den kompletten Modulen, vor allem CO-PA und CO-PA. Es ist auch noch in Gespräch, ob wir die anderen Module in unserem bisherigen SAP aufsetzen, oder eines neues System schaffen und da das bisherige SAP-System einfließen lassen und die neuen Module in Produktion nehmen. Erhöht wahrscheinlich immens den AUfwand, andererseits kann man viel Ballast abwefen und hätte im neuen System sofort das neue Hauptbuch aktiv. Die Migration steht einem aber trotzdem irgendwie bevor, eigentlich spart man sich nix.

Wie seht Ihr das ?

Danke & Grüße

Joachim

patock
vor 13 Jahre
Hallo

Spannendes Thema, wahrscheinlich viel Meinung drin. Ich gebe mal meinen persönlichen Teil dazu:

WIr standen vor einer ähnlichen Entscheidung. Altsystem SAP 4.7, Logistik soll integriert werden. Also hatten wir zwei Optionen, alte System auf 6.0 und Logistik anbauen oder gleich neu machen. Wir haben uns für komplett neu machen entschieden, da der Aufwand, dass 4.7 auf 6.0 zu bringen genauso (wenn nicht sogar höher) war, als es gleich neu zu machen. Dabei haben wir dann das neue Hauptbuch mit Ledgern, integrierter Profitcenterrechnung usw. aktiviert. Das alles hat sich im Nachgang auch als Richtig erwiesen, da der Aufwand in der Buchhaltung sonst immens gewesen wäre. Es wäre zwar weniger Arbeit in der Migration der Logistik gewesen, dafür hätte davor viel mehr getestet werden müssen bei der Migration von 4.7 auf 6.0. Außerdem hat man die Chance genutzt, dem System eine Moderniesierung zu verpassen.
Den Nachteil, den wir uns damit eingekauft haben war, dass die Historie erstmal weg ist. Das ist wahrscheinlich der einzigste Knackpunkt, bei dem man sich mit allen Tief in die Augen schauen muss und die daraus resultierende Aufwendungen mit in die Entscheidungsfindung einziehen sollte, entweder durch eine historische Migration oder der zusätzliche Aufwand in der Controlling Abteilung, alte und neue Zahlen zusammenzubringen.

Was die Frage nach dem neuen Hauptbuch angeht, ob es sich lohnt, dieses zu aktivieren, habe ich eine klare Meinung. Wenn das alte Hauptbucht läuft und die Prozesse eingeschwungen sind, gibt es keinen Grund, dass neue zu aktivieren. Der Prozess geht und das Risiko, durch die neuen Strukturen in evtl. Schnittstellen und Programmen Fehler zu erzeugen, ist den Benefit einfach nicht wert. Den die Themen, die vom neuen Hauptbuch abgedeckt werden, müssen ja schon mit dem alten Hauptbuch gelöst worden sein, also warum ändern? Das vielleicht einzigste Argument pro neues Hauptbuch ist die Belegaufteilung auf Segment, bzw. Profitcenter. Das geht mit alten nicht und es gibt im alten Hauptbucht keine Möglichkeit, Bilanzen auf Profitcentern zu erstellen, die auch aufgehen. Falls es diese Anforderung gibt, wäre es in meinen Augen das einzigste Valide Argument pro Neues Hauptbuch.
Bei einem komplett neuen System würde ich immer mit neuem Hauptbucht gehen, denn es gibt keinen Grund, warum nicht.

Gruß
Patock
joachimn
  • joachimn
  • SAP Forum - Guru Thema Starter
vor 13 Jahre

Hallo Patock,

danke für Deine prima Ausführungen. Wir hatten letzte Woche eine Vorstellung vom neuen Hauptbuch die recht gut war, und der Fachbereich überlegt sich das jetzt. Das Thema Profitcenter Bilanzen die aufgehen bzw. auch Segmentberichterstattung (extern nicht nötig, wäre dann intern) wäre das große Plus, sehe ich auch so. Da wir schon auf ECC 6.0 sind, ist die Frage mit dem neuen Systen noch offener. Der Charme wäre, daß das System mal ordentlich aufgeräumt wird und evtl. Änderungen der Organisationseinheiten (z.B. Werk, ändert sich vielleicht durch SCM und muß dann in den aschon aktiven Modulen wie PM, MM angepaßt werden) können dabei auch abgefackelt werden.

Was ich noch nicht am Konzept des neuen Hauptbuches verstanden habe:

nur das führende Ledger bucht in CO. Es gibt eine BADI um auch aus nicht führenden Ledgern in CO zu buchen, aber das wäre eine Kundenerweiterung. Heute haben wir ja das klassische Hauptbuch und folglich alle Konten bzw. Bewertungen (IFRS, HGB) in CO. Damit kann dann kalkuliert werden und Ergebnisrechnungen gemacht werden (heute extern, da CO-PC/PA ja nicht in SAP). Wie kriegt man dann das hin, ich denke nur an Inventurkalkulationen und -bewertungen. Und wie kommen die kalk. AFA-Werte in CO ? Eigentlich gibt es für die kalk. AFA kein zugehöriges Ledger...

Danke & Grüße

Joachim

TS
  • TS
  • SAP Forum - Experte
vor 13 Jahre

patock schrieb:


Was die Frage nach dem neuen Hauptbuch angeht, ob es sich lohnt, dieses zu aktivieren, habe ich eine klare Meinung. Wenn das alte Hauptbucht läuft und die Prozesse eingeschwungen sind, gibt es keinen Grund, dass neue zu aktivieren. Der Prozess geht und das Risiko, durch die neuen Strukturen in evtl. Schnittstellen und Programmen Fehler zu erzeugen, ist den Benefit einfach nicht wert. Den die Themen, die vom neuen Hauptbuch abgedeckt werden, müssen ja schon mit dem alten Hauptbuch gelöst worden sein, also warum ändern? Das vielleicht einzigste Argument pro neues Hauptbuch ist die Belegaufteilung auf Segment, bzw. Profitcenter. Das geht mit alten nicht und es gibt im alten Hauptbucht keine Möglichkeit, Bilanzen auf Profitcentern zu erstellen, die auch aufgehen. Falls es diese Anforderung gibt, wäre es in meinen Augen das einzigste Valide Argument pro Neues Hauptbuch.
Bei einem komplett neuen System würde ich immer mit neuem Hauptbucht gehen, denn es gibt keinen Grund, warum nicht.

Gruß
Patock

 

Hi, sehe ich genauso!

Ansonsten noch dies:

Hinweis 812919 - mySAP ERP Neues Hauptbuch: Migration

Hinweis 1070629 - FAQs: New General Ledger Migration

Gruß, Thomas

 

joachimn
  • joachimn
  • SAP Forum - Guru Thema Starter
vor 13 Jahre

Hallo Zusammen,

danke für die Infos...

Mir ist noch unklar, warum ich Belegarten definieren kann, die nur in bestimmte Ledger buchen. Dazu gebe ich doch bei der Buchung die Ledgergruppe an, dachte ich.

Und, was ich auch schon gehört habe, nur das führende Ledger bucht ins CO. Es gibt zwar ein BADI um auch aus nicht führenden Ledgern ins CO zu buchen, wird aber nicht empfohlen und wird zu aufwändig. Also, wenn das Controlling alle Rechnungslegungen verfügbar haben will für Kalkulationen und Ergebnisrechnungen wie CO-PA, dann muß man eigentlich bei der Kontenlösung bleiben, und alle Konten als Kostenarten anlegen.

Danke & Grüße

Joachim

patock
vor 13 Jahre
Hallo

Du nimmst die eigenen Belgarten um unterscheiden zu können, was eine "normale" Buchung war und wo besondere Anpassungen / Korrekturen nur in einem Ledger waren. Das hilft, den Überblick zu bewahren, da man ansonsten nicht so einfach unterscheiden kann, was eine Buchung war, die in alle Ledger geht und welche nicht. Ich gebe dir recht, brauchen tut man das nicht unbedingt, es geht auch ohne.

Zu deinem zweiten Punkt:
Du hast einen schwachen Punkt der Ledger-Lösung aufgetan. Da CO nur in ein Ledger bucht, müssen auch alle kalkulatorischen Ansätze (z.B. aus der Anlagenbuchhaltung) in diesem Ledger sein und somit hast du wieder eine Kontenlösung. Meine persönliche Meinung ist, dass man bei multiplen Ledgern keine kalkulatorischen Ansätze mehr fahren solle, die im CO buchen. Das passt von der Weltanschauung des neuen Hauptbuches nicht mehr. Dieses geht ja vom Konzept davon aus, dass du dein Finanzreporting rein auf FI Zahlen machst. Dies ist ein Ansatz, der sehr stark im Angelsächsischen Raum vertreten ist. In diesem Ansatz gibt es keine kalkulatorischen Kosten. Das ist ein sehr deutscher Ansatz, der lange Zeit durch die Trennung von FI und CO auch im SAP abgebildet war. Aber das wird mit dem neuen Hauptbuch langsam aufgelöst. Ob man das mag oder nicht, muss jeder für sich entscheiden 

Gruß
Patock
joachimn
  • joachimn
  • SAP Forum - Guru Thema Starter
vor 13 Jahre

Hallo Patock,

noch ne technische Frage... Im neuen Hauptbuch habe ich die Möglichkeit Kundenfelder aufzunehmen. Das kann ich aber doch heute auch schon, Felder im Kontierungsblock aufnehmen. Gibt es da einen Unterschied ?

Grüße

Joachim