SAP Jobsuche bei DV-Treff


Suchen
Martin1234
vor 11 Jahre
Hallo alle zusammen,

ich bin 22 Jahre alt und studiere zurzeit Maschinenbau(Bachelor) an der Universität Stuttgart und befinde im 5. Semester. Lief bis jetzt also.

Hört sich bis dahin noch ganz gut an, aber ich stehe vor einem ernsten Problem.

Es fing alles ganz harmlos an, als ich in den Semesterferien dieses Jahren einen alten Bakannten traf, von dem ich schon seit längerer Zeit nichts mehr gehört hatte. Ich kenne ihn noch von meinem achtwöchigen Vorpraktikum, das ich für mein Studium absolviert habe. Als wir auf das Thema Studium und Beruf zu Sprechen kamen, erzähle ich ihm, dass ich später einmal in die Entwicklung und Konstruktion gehen möchte. Er meinte daraufhin, dass ich von meinen Fähigkeiten her eher in den Bereich Unternehmensberatung passen würde. Ich belächelte ihn, denn ich habe mich nie als beratende Person gesehen, sondern eher als Erfinder und Entwickler.

Als er aber auf das Thema SAP kam und mir erklär hat, was sich eigentlich dahinter verbirgt, hat das mein Interesse doch geweckt. Was mich an der Idee von SAP so inspiriert, ist der Gedanke, dass man ein Unternehmen ständig im Blick hat und Geschäftsprozesse gezielt steuern kann. Und das sogar unterwegs von einem Tablet oder Smartphone.

Jedenfalls hat er mich daraufhin gefragt, ob ich nicht mal für ein paar Wochen ein Praktikum bei ihm machen möchte, damit ich mal sehe, wie Beratungen und Projekte so aussehen. Ich dachte mir, wieso denn nicht und sagte ihm auch gleich zu.

In diesen Wochen passierte das, was ich nie erwartet hätte.

Zunächst wurde mir alles nur erklärt und gezeigt, bis ich dann mal selber sprechen durfte. Zwar nicht vor einem Kunden, aber immerhin vor Arbeitskollegen. Ich habe schnell gemerkt, dass mir das Präsentieren und das Reden mit anderen Leuten viel Spaß macht. Die Kollegen meinten auch, dass ich durchaus die Voraussetzungen eines Unternehmensberaters erfülle.

Das Berufsbild von Beratern, das ich in diesen Wochen miterleben durfte, hat mir außerdem gezeigt, dass diese Tätigkeit eigentlich eher zu mir passen würde als in der Entwicklung oder in der Forschung zu arbeiten.

Lange Rede kurzer Sinn mein Problem besteht dahin, dass ich aufgrund meines Maschinenbaustudiums keine Ahnung von IT, BWL geschweige denn SAP habe. Ich sehe daher wenig bis garkeine Möglichkeiten mich neben den (Wirtschafts)informatikern, und wie die alle heißen, behaupten zu können. Und ein neues Studium anzufangen, das in diese Richtung geht, wäre auch nicht das Wahre. Ich weiß, dass es sogar ehemalige Konditoren zum SAP Berater geschafft haben, dennoch habe ich da so meine zweifel, ob ein Maschinenbaustudium vollkommend verkehrt für diesen Beruf ist.

Wisst ihr (vielleicht auch die, die schon mal etwas mit SAP Beratung zu tun hatten), wie ich meinen Werdegang am besten fortsetzen könnte?

Mein erster Gedanke wäre einen Master im Technonolgiemanagement in Stuttgart, Wirtshaftsingenieurwesen an der TUM (Win) oder in Erlangen ein Aufbaustudium mit wirtschaftsinformatischen Inhalten.

Oder rät ihr mir davon ab, weil ein MBA nach dem Master im Maschinenbau doch sinnvoller wäre?

Vielen Dank für eure Antworten

mfg

Martin

Förderer

XA5600
vor 11 Jahre
Hallo Martin,

von Deinem Schreibstil könntest Du auch als Autor arbeiten ;)

Meine persönliche Erfahrung ist: die Biographien von SAP-Experten sind sehr unterschiedlich: ich kenne Experten, die haben SAP das erste Mal in ihrer Berufsausbildung kennengelernt, sind dran geblieben und haben mittlerweile soviel Berufserfahrung aufgebaut, dass sie sehr gut sind. Andere wiederum haben eher einen klassischen Weg über das BWL-Studium, dann noch einen Berater drangehängt und arbeiten jetzt ebenfalls erfolgreich in dem Metier.

Was ich sagen will: SAP und das SAP-nahe Umfeld sind einfach so komplex, dass man auch als "Quereinsteiger" sehr gut Tritt fassen kann. Wobei ich schon Schwierigkeiten haben, überhaupt von "Quereinsteiger" zu sprechen, denn meiner Meinung nach gibt es DEN klassischen Weg zum SAP-Experten nicht.

Es kommt halt darauf an, was Du genau machen willst: Anwendersupport, Entwicklung, Beratung? Es gibt sehr vielfältige Möglichkeiten.

Wichtig für SAP-Experten finde ich, dass man sich bewusst machen muss, dass man nicht alles wissen kann und das man auch mal Kollegen oder Kunden schlicht und einfach sagt: "Ich weiß es nicht und muss mich erst schlau machen". Man darf sich auch nicht zu schade sein, Anwendern einfach mal über die Schulter zu schauen, wenn er eine Transaktion bedient. Kommunikationsfähigkeit, schnelle Auffassungsgabe, eine gewisse Detailverliebtheit sowie Ausdauer und gute Englisch-Kenntnisse halte ich für jeden SAP-Experten, der täglich damit arbeitet, für überlebenswichtig. Wer eher in die Beratung gehen will, muss entsprechend andere Qualitäten mitbringen.

Martin1234
vor 11 Jahre
Hallo,

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Wie gesagt, wäre die Beratertätigkeit das, was am besten zu meinen Interessen und Fähigkeiten passen würde. Und dass die Ausbildung nur zweitrangig ist, weil es keinen definierten Weg dorthin gibt, weiß ich auch.

Irgendwie läuft alles darauf hinaus,dass es im Prinzip völlig egal ist, wie ich mich im Studium orientiere. 😕

Dennoch bin ich mir sicher, dass es unter den Möglichkeiten, die ich oben genannt habe, einen besseren und schlechteren Weg gibt.

Ich könnte mir beispielsweise vorstellen, dass ein Master im Wirtschaftsingenieurwesen vorteilhafter wäre als ein rein technischer Master im Maschinenwesen.

Abgesehen davon kann man doch bestimmt schon während dem Studium Kurse von SAP belegen, damit man etwas Handfestes in der Bewerbung vorzeigen kann.

mfg

Martin