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DUR01
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vor 14 Jahre

Hallo!

Als relativer SAP-Neuling stehen wir vor der PP-Einführung. Nun sind wir auf die Positionstyp "R" in der Stückliste aufmerksam geworden. Kann uns jemand eine detaillierte Dokumentation zur Verfügung stellen, wie diese in der Praxis anzuwenden ist, und wo es Sinn macht, diese Rohmaßposition zu verwenden? Wo liegen die Vorteile gegenüber der direkten Berechnung der Menge in der Basismengeneinheit über das Beziehungswissen? Wie ist der Einfluss auf die anderen Bereich wie Materialwirtschaft, Kalkulation, Fertigung?

Gruß DUR01

 

Förderer

SAP PP Grufti
vor 14 Jahre

Hallo DUR01,

hier die SAP-Doku ( siehe unten ), ich habe Rohmaßpositionen bei der Schienenverwaltung eingeführt.

Das Konzept ist nicht mehr state-of-art. Im Rahmen von konfigurierbaren Stücklisten und der Kundeneinfertigung werden heute konfektionierte Materialien über Chargen mit Klassifizierung abgebildet. (SAP-Mill oder Branchenlösung Fabricated Metalls)

Viele Grüße

Wolfgang Barth

 

Auszug aus der SAP DOKU:

 

Rohteildaten 

Auf dem Bild Rohteildaten bearbeiten Sie die speziellen Daten einer Rohmaßposition.

Die Eingabe von Rohteildaten hat eine Mengenberechnung zur Folge. Alle Mengenberechnungen im Bereich Stücklisten erfolgen auf Grundlage des Internationalen Einheitensystems (SI-System).

Nachfolgend werden die Rohteildaten beschrieben, die Sie pflegen können.

  • Rohmaße (1 bis 3)
  • Diese drei Felder enthalten Maße des Rohteils, die zur Berechnung der Rohteilmenge als Variable in die gewählte Rohteilformel aufgenommen werden können.

  • Rohmaßeinheit
  • Dieses Feld beschreibt die Einheit für die Rohmaße 1 bis 3.

    Geben Sie keine Einheit für die Rohmaße 1 bis 3 an, schlägt das System die Maßeinheit vor, die im Customizing (Stücklisten) unter den Steuerungsdaten als Vorschlagswert hinterlegt ist.

    Zwischen der Dimension der Rohmaßeinheit und der Dimension der Rohteilmengeneinheit besteht eine Abhängigkeit (siehe folgendes Beispiel).

     

    Die nachfolgende Tabelle zeigt die Rohteildaten eines Bleches, mit denen die Rohteilmenge berechnet wird.

Rohteildaten eines Bleches

 

 

Rohmaß

Bezeichnung

Eingabe

Rohmaßeinheit

1

Länge

200

MM

2

Breite

300

MM

 

 

Ohne Formelangabe erfolgt die Berechnung der Rohteilmenge nach der Standardformel:

Rohmaß 1 * Rohmaß 2

Das Ergebnis hat die Dimension Fläche:

200 MM * 300 MM = 60.000 MM2 (Quadratzentimeter)

Die Rohteilmengeneinheit muß entweder die Dimension Fläche haben (MM2, CM2, M2) oder im Materialstammsatz müssen Umrechnungsfaktoren gepflegt sein.

  • Formelschlüssel
  • Dieser Schlüssel bildet den Algorithmus zur Berechnung der Rohteilmenge ab.
    Im Customizing der Produktion können Sie neben den Formeln des R/3-Standardsystems weitere Formeln definieren, unter Stückliste

    Für die Berechnung der Rohteilmenge über eine Rohteilformel können Sie Maßeinheiten angeben. Die Berechnung erfolgt immer in der SI-Einheit der Dimension, z.B. M3 (Kubikmeter) für Volumen. Die SI-Einheiten sind im Customizing festgelegt (Dimensionen für Maßeinheiten).

  • Rohteilanzahl
  • Mit dieser Angabe erfassen Sie die Stückzahl der benötigten Rohteile, die in die Baugruppe eingeht. Die Angabe wird bei der Berechnung des Rohmaterialbedarfs berücksichtigt.
    Im Customizing der Produktion ist unter Stücklisten im R/3-Standardsystem die Einheit ST (Stück) vorgesehen.

  • Rohteilmenge
  • Das System errechnet die Menge der Rohmaßposition aus den erfaßten Rohmaßen und einer ggf. vereinbarten Rohteilformel.
    Ist keine Rohteilformel angegeben, wird die Rohteilmenge aus dem Produkt der Rohmaße 1, 2 bzw. 3 berechnet (Fläche, Volumen).

    Die Rohteilmenge ist Grundlage für die Berechnung des Rohmaterialbedarfs:

® Positionsdaten ® Rohteilformeln definieren.® Steuerungsdaten für das Stücklistenwesen ® Modifikationsparameter festlegen

 


Rohmaterialbedarf =

Rohteilanzahl * Rohteilmenge * Einsatzmenge
-----------------------------------------------------------------
Basismenge

 

 

  • Komponentenmengeneinheit Rohteil
  • Diese Einheit beschreibt die Mengeneinheit der Rohteilmenge einer Rohmaßposition.

     

    • Im Materialstammsatz können zur Basismengeneinheit zusätzlich Alternativmengeneinheiten gepflegt werden.
      Im Bereich Stücklisten werden nicht alle Alternativmengeneinheiten berücksichtigt, sondern nur die Ausgabemengeneinheit.
    • Mögliche Werte sind:

      1. Basismengeneinheit
      2. Ausgabemengeneinheit
      3. Mengeneinheiten, deren Dimension entweder der Dimension der Basismengeneinheit oder der der Ausgabemengeneinheit entspricht

    • Erfassen Sie keine Einheit, schlägt das System für Positionen mit Materialstammsatz eine Einheit aus dem Materialstammsatz folgendermaßen vor:
      Falls auf dem Bild der Lagerung die Ausgabemengeneinheit erfaßt wurde, übernimmt das System diese Einheit, anderenfalls die Basismengeneinheit.

 

 


ex Senior SCM-Consultant der SAP AG & Co. KG

Status: Ruhestand, Zugriff zu SAP-Systemen

PP Remote-/Spot-Consulting auf Stundenbasis

Special: Teminierung, Kapazitätsplanung, Rüstoptimierung

www.barth-mh.de 

Saute
vor 14 Jahre
Hallo Dur01,

Sinnvoll ist die Rohteilposition z.B. auch da, wo du in einer Fertigung Rohteilzuschnitt hast, z.b. du brauchst lt. Stückliste 2 Stück Stangenmaterial à 36 cm oder beim Blechzuschnitt 5 Stück à 36 x 29 cm, ...

Das kannst du dann schön mit der Rohteilposition abbilden.

Gruß

Saute


Leiter Digitale Prozessoptimierung & IT

Anwendungsbetreuer PP / PM / PDM / VC / G.I.B DC

SAP ECC 6.0 EHP8

DUR01
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  • SAP Forum - Neuling Thema Starter
vor 14 Jahre
Hallo, zunächst einmal vielen Dank für die schnelle Hilfe.

Wolfgang, was meinst Du mit "nicht state-of-the-art". Sollten wir lieber von der Verwendung des Positionstyps absehen, da man das alles eigentlich über die Variantenkonfiguration und Beziehungswissen lösen kann?

Saute, soweit hatte ich mir das auch schon gedacht.

Ist der Hauptvorteil, dass ich mir in der Stückliste eine Fertigungsebene spare und stattdessen die Rohmassposition einem Vorgang "zuschneiden" im Arbeitsplan zuordnen kann?

Kann man dann die Informationen wie Rohmass und Rohmenge dann der Fertigung zugänglich machen?

Denn irgendwer muß das Material ja tatsächlich zuschneiden.

Und die Kosten dafür muss ich auch irgendwie kalkulieren, auch wenn ich dann diesen Zuschnitt nicht Lager führe.

Wenn das Controlling diese zugeschnittenen Teile bei einer Inventur gezählt haben möchte, komme ich vermutlich eh nicht um eine eigene Fertigungsstufe herum. Oder?

Gruß

Heiko

SAP PP Grufti
vor 14 Jahre
Hallo DUR01,

in den Anfängen von R/3 war die Kundeneinzelfertigung mit konfigurierbaren Stücklisten nicht sehr ausgeprägt. Man versuchte über Dummy-Materialnummern und ähnliches die bisherige Welt nach SAP zu übertragen. Im Rahmen der neueren Kundeneinzelfertigung werden z.B. Abmessungen von Materialien schon im Kundenauftrag als Merkmale mitgegeben und dann auf die Komponenten über Beziehungswissen übertragen. In einer anonymen Lagerfertigung hat die Rohteilposition ihre Berechtigung.

Wird das Rohmaterial in KG geführt, so kann man über die Abmessungen mit spez.Gewicht gut die KG und somit den WA buchen. Werden Reste bestandsmäßig mit verschiedenen Abmessungen geführt, (= Chargen), z.B. Stahlhandel, so reicht die Rohmaßposition nicht.

Schöne Grüße

Wolfgang Barth


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nexuspolaris
vor 4 Jahre
Hallo Zusammen,

ich ziehe dieses 10 Jahre alte Thema aus der Kiste. Ich verstehe die Sache mit der Rohmaßposition immer noch nicht. Nachdem ich die Doku aus dem Thread und alle anderen mir zur Verfügung stehenden Infos (inklusive Anlage einer StüLi mit R Position in einem Testsystem) durchgeackert habe.

einfaches Beispiel:

Nehmen wir mal an...wir fertigen/sägen Sägeabschnitte aus der Komponente Stangenmaterial. Die Stangen werden in Milimeter bestandsgeführt, 1 Stange ist 1000 mm lang.

Ein gesägter Abschnitt ist 100 mm lang. Ergo brauche ich 100 mm Rohmaterial pro Abschnitt. Den Verschnitt vernachlässigen wir mal.

Ich habe jetzt aus meiner Sicht zwei Möglichkeiten:

Stückliste des Abschnitts enthält:

a) PosTyp L mit 100 mm Stangenmaterial

oder

b) PosTyp R mit 100 mm Stangenmaterial (ohne Formel)

Soweit so gut. Alles kein Hokuspokus. Das Ergebnis für den Bedarf an Rohmaterial ist in beiden Fällen ja gleich.

Meine Vermutung: das mit den Rohmaßen wird erst interessant wenn man die Formeln einsetzt ? Ist das so eine Art Berechnungshilfe für jemanden der keine Fläche aus Länge mal Breite rechnen kann oder will ? Oder kann das System ausrechnen wieviele Blechtafeln in Stück ich brauche, wenn ich 5 mal eine Teilmenge in mm2 als Rohmaßpos eintrage ?!? Irgendwie verstehe ich den Sinn noch nicht. Bitte lasst bei mir den Groschen fallen ;-)

Vielen Dank Euch schonmal,

nexuspolaris

Saute
vor 4 Jahre
Hallo,

das mit dem Rohmaß ist dann interessant, wenn du in deinem Auftrag, ohne Texte in Vorgängen zu schreiben, sehen willst dass du z.B. 50 Stück mit Länge 100 sägen musst, anstatt nur einen Bedarf von 5000 auf dem FAUF zu haben.

Ebenso z.B. auch bei Blechzuschnitt mit Flächeneinheiten, ...

Die Formel macht es natürlich im Verschnitt auch noch flexibler als einen reinen Stücklistenpositionsausschuß zu pflegen.

Gruß

Saute


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