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Nordwolf
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vor 3 Jahre
Hallo zusammen,

ich stehe hier vor einem Problem und habe gerade keine Idee mehr... wir arbeiten grundsätzlich mit einer Planungsstrategie mit Vorplanungsmaterial und Lagerfertigung (Sammelbestand) der Komponenten und Baugruppen. Basis ist die Strategie 63. Damit alle Komponenten im Sammelbestand des Werks geplant werden, ist im Materialstamm zusätzlich das Einzel/Sammelkennzeichen auf 2 (ausschließlich Sammelbestand) gesetzt. Das ist m.E. nötig, da die Vorplanungen systemseitig als Einzelplanungsabschnitte interpretiert werden.

Nun wollen wir aber gerne zusätzlich das Projektsystem mit Projekteinzelbeständen nutzen. Es werden die gleichen Materialien wie in der Serienfertigung genutzt. Und hier bin ich auf einen Konflikt gestoßen. Um Projekteinzelbestände nutzen zu können, darf das Einzel/Sammelkennzeichen nicht auf 2 stehen (idealerweise leer). Um aber unseren Vorplanungsprozess weiter zu nutzen, muss es auf 2 stehen (s.o.).

Was mach ich jetzt? Hat jemand Erfahrungen in so einer Konstellation? Sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr oder schließt sich die Kombination dieser beiden Prozesse tatsächlich vom Systemdesign aus? Ich habe auch schon versucht, eine neue Vorplanungsstrategie mit eigenen Bedarfsklassen zu basteln, die keine Einzelplanung im Bauch haben. Aber das hat gar nicht funktioniert. Das System akzeptiert die Kombination der Bedarfsklassen nicht.

Hoffe, es hat jemand eine Idee. Bei Unklarheiten in meiner Beschreibung einfach fragen...

Danke und Gruß,

Nordwolf

Martin Preiß
vor 3 Jahre
kurz und unter Annahmen, dass ich die Beschr. richtig verstanden habe:

Einzel/Sammelkennz. = 2 ist KEINE Voraussetzung für die Vorpl. mit Vorpl.mat. nach Str. 63.

Stanardmaessig sorgen die Bedarfsklassen auch bei E/S-Kennz. = '' dafür, dass die richtige Art von Vorplanung bzw. KdAuf angelegt werden, so dass der KdAuf bei Str. 63 auf den Werksbestand zielt und sich gegen die Vorpl. verrechnet.

Damit sind alle Bedarfe der untergeordneten Baugruppen und Komponenten ebenfalls anonym, egal ob deren E/S-Kennz. auf 2 oder ' ' sitzt.

Man kann jederzeit zusätzliche Bedarfe aus einem projektkontierten Netzplan erzeugen.

Diese sind dann im Projekteinzelbestand und wirken (logischerweise) getrennt und zusätzlich zu den Bedarfen aus der Vorplanung, wenn man das Material mit E/S=' ' eingestellt hat.


Nordwolf
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  • SAP Forum - Guru Thema Starter
vor 3 Jahre
Danke für die Anregungen. Ja, ich würde sagen, du hast mein Anliegen richtig verstanden. Ich hatte es allerdings mal ausprobiert, das E/S-Kz auf leer zu stellen und eine Neuplanung gemacht und dann waren die Vorplanungen und die daraus resultierenden Sekundärbedarfe alle in einem Einzelsegment.

Allerdings nutzen wir nicht direkt die 63, sondern eine angepasste Strategie (die wurde noch vor meiner Zeit hier eingerichtet). Vielleicht liegt hierin ja das Problem. Ich werde mal einen Test mit der Standard-63 durchführen und die Bedarfsklassen vergleichen.

Ich gebe dann hier nochmal Rückmeldung.

Nordwolf
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  • SAP Forum - Guru Thema Starter
vor 3 Jahre
So, ich habe das jetzt gleich nochmal getestet. Die Strategie 63 liefert die gleichen Resultate, wie bei unserer Z-Strategie. Es wurde hier auch nur die Bedarfsklasse des Kundenbedarfs angepasst, nicht die der Vorplanbedarfe.

Noch ein weiterer Hinweis: Nur das Vorplanmaterial hat Strategie 63 und die Komponenten haben Strategie 10 (Eigenfertigung) oder gar keine (Fremdbezug).

Wenn ich das E/S-Kz leer lasse, fügt das System eine Zeile "----> Vorplanung ohne Montage" ein und führt darunter die Planprimärbedarfe und Planaufträge auf. Das gleiche passiert bei den Komponenten. Werksbestand und andere Elemente im Werksbereich bleiben unberücksichtigt und stehen nicht zur Deckung der Sekundärbedarfe zur Verfügung. Ich kann den Plauf auf Komponentenebene auch nicht in einen FA umsetzen.

Erst wenn ich das E/S-Kz in der Komponente auf "2" setze, dann sortieren sich die Sekundärbedarfe in den Werksbereich ein und ich kann die Plaufs umsetzen. Auf Ebene des Vorplanmaterials hat das E/S-Kz keine Wirkung.

Ich ahne, dass in unserem Prozess irgendwas nicht korrekt eingerichtet ist, aber ich sehe es nicht... 😲

Edit: Habe jetzt nochmal zum Thema Vorplanung ohne Endmontage gelesen... die Frage ist, warum landen die Sekundärbedarfe bei der Komponente im Vorplanungsabschnitt??? Das sollte so eigentlich nicht sein.

Edit2: Im SAP PP Buch steht folgendes zur Planung mit Vorplanmaterial: "Auch falls für das Endprodukt die Kundeneinzelfertigung eingesetzt wird, müssen die Komponenten anonym auf Lager gefertigt werden (Einzel-/Sammelkennzeichen 2)." Das bestätigt ja unsere Einstellung aber würde auch die Aussage bestätigen, dass sie Vorplanungsmaterial und Projektfertigung (auf Komponentenebene!) ausschließen... Bin über weitere Gedankenanstöße hierzu dankbar, da das tatsächlich die sinnvolle Arbeit mit dem Projektsystem verhindern würde!?

Martin Preiß
vor 3 Jahre
ok. doch etwas komplizierter. Ist ja auch Vorplanung für Fortgeschrittene :)

Nachgeschaut:

Es ist tatsächlich so, dass sich die Stücklistenauflösung bei Vorplanungsaufträgen (die nicht umsetzbaren PAuf zu Vorplanungbedarfen ohne Endmontage) immer so verhält, wie es bei der "normalen" Vorplanung ohne Endmontage mit Strategie 60 für Kundeneinzelfertigung sinnvoll ist: Die Vorplanung wird quasi heruntergereicht bis zu lagerhaltigen Ebene (also in der mehrstufigen Sl-Auflösung bis zur Komponente mit Einzel/Sammel = 2). Bei Kundeneinzelfertigung ist das sinnvoll und nötig.

Bei Strategie 63 (also anonymen KdAuf) meist egal, außer eben in seltenen Fällen wie Deinem, wenn man die Lagerfertigung mit (nicht zu verrechnender) Einzelfertigung kombinieren will.

Das Verhalten liegt also nicht an etwaigen Änderungen bei Euch im Customizing.

Ich sehe eine Lösung mit überschaubarem Aufwand:

Definiere im Stücklistencust. eine "Auflösungssteuerung" mit E/S = 2 und trage diese in den Positionen des Stückliste des Vorplanungsmaterials ein. Die Vorplanungsaufträge erzeugen dann SBed im Werksabschnitt.

Im Mat.stamm der Komp. kann dann '' eingestellt werden, so dass die Komp. in den anderen Stücklisten (Netzplan oder Aufträge, die nicht aus der Vorplanung kommen) die Eigenschaft Einzelfertigung Ihres Auftragskopfs übernehmen.

Ich gehe dabei davon aus, dass das Vorplanungsmaterial nur zu Vorplanung verwendet wird und nicht gleichzeitig für 'echte' Aufträge.


Nordwolf
  • Nordwolf
  • SAP Forum - Guru Thema Starter
vor 3 Jahre
"Vorplanung für Fortgeschrittene" hört sich gut an 😝

Vielen Dank für deinen Tipp! Das hört sich tatsächlich recht machbar an. Ich werde das mal durchtesten.

Ich habe zwischenzeitlich auch noch einen Ansatz gefunden. Ich habe doch eine neue Bedarfsklasse als Kopie von der 104 erstellt und dieser statt Einzelplanung die Bruttoplanung zugewiesen. Das scheint bisher auch zu funktionieren; allerdings sind dann auch die Plaufs für das Vorplanmaterial im Werksbereich und umsetzbar - was so nicht wirklich gut ist.

Deine Lösungsidee hört sich besser an!

Vielen Dank,

Nordwolf

Nordwolf
  • Nordwolf
  • SAP Forum - Guru Thema Starter
vor 3 Jahre
Hier nochmal eine Rückmeldung: Der Ansatz mit der Auflösungssteuerung in der Stückliste funktioniert gut! Diesen Weg werden wir wohl gehen.

Vielen Dank für den Tipp, das hat ein echt großes Thema gerade extrem vereinfacht 😁

Gruß, Nordwolf