wir produzieren Halbfertig-Kleinteile bei uns, die von anderen Hallen oder Werken angefordert werden. Diese werden bei uns im eigenen Lager eingelagert. Normalerweise gehen die gefertigten Produkte ins Lager ein und werden mit einer CO11-Buchung eingebucht und eingelagert.

Seit ein paar Monaten haben wir einen "Supermarkt" in der Fertigung installiert, wo E-Kanban-Produkte drüber laufen, um den Bestand im Lager niedirg zu halten. Diese Produkte werden durch Handarbeitsplätze produziert. Dies ermöglicht ziemlich flexible Handhabung der Produktion bei diesen Teilen. Die Produkte werden dann direkt in kleine Kästen reinproduziert (ca. 5 Produkte mit je 5 Kästen).

Bei einer Bestellung entnehmen die Lageristen die Kästen dann direkt ausm Supermarkt und stellen es auf eine Palette, welche kurze Zeit später zum bestimmten Ort transportiert wird.

Jetzt ist folgendes Problem: Da nicht wirklich ein Wareneingang im Lager erfolgt, findet keine "Rückmeldung zum Fertigungsauftrag" statt.

Wir haben das jetzt wie folgt geregelt: Wir haben einen Jahresauftrag erstellt und diesen mit Barcode an Supermarkt geklebt. Immer wenn ein Kasten wieder reinproduziert wird, wird der Fertitgungsauftrag abgescannt und die produzierte Menge wird dann am Pc eingeben.

Meine Frage jetzt an euch: Gibt es eine einfachere und bessere Möglichkeit dieses Problem aus dem Weg zu schaffen?

Freue mich über jede Antwort

Gruß

Arno123

gibt es eine Voll / Leer Meldung ?

so ungefähr: http://www.cim-aachen.de/images/cimaktuell0110/cimaktuell0110-s13-01.jpg 

Diese Tafel ist aber nicht gekoppelt mit unserem Bestand, sondern zeigt lediglich den Bestand in den anderen Werken/Hallen an. "Lila" bedeutet, dass ein Behälter bei denen dann verbraucht wurde und für uns dient es dann als Information, dass wir es liefern müssen.

Aber es geht kein Impuls in Richtung Fertigung bzgl. Fertigungsauftrag.

In der Kanban-Tafel sind aber nicht alle Produkte davon im Supermarkt. Wir haben auf der Tafel ca. 100 Produkte und nur 5 davon sind im Supermarkt. Pro Produkt sind 5 Behälter maximal. Wenn die Mitarbeiter sehen, dass von einem Produkt zu wenig Behälter da sind, dann wird eben schnell per Hand nachproduziert. Der Supermarkt wurde in der Feritung installiert, damit die Mitarbeiter in der Fertigung selbst den Bestand kontrollieren können und produzieren können.

Es soll für die Mitarbeiter in der Fertigung möglichst einfach sein (Also Rückmeldung zum Fertigungsauftrag), die Ware einzubuchen.

einfacher geht doch kaum...

Also sobald ein Kasten in den Supermarkt produziert worden ist, soll automatisch die Rückmeldung zum Fertigungsauftrag erfolgen, ohne dass die Mitarbeiter in der Fertigung großartig etwas machen muss. Die Einbuchung soll aber dennoch durch diese Mitarbeiter in der Fertigung erfolgen.

Ist dies auch die Kanban möglich? Die Kanban-Tafel, die wir momentan haben, hat nichts mit unserer Produktion zu tun. Sie dient lediglich als Kommunikations-Mittel zwischen unserem Lager und unseren Kunden. Also wenn ein Kanban-Produkt, welches in den Supermarkt reinproduziert, von unserem Kunden auf der Kanban-Tafel auf "Leer" gesetzt wird, dann weiß unser Lager, dass sie ausliefern müssen. Generell wäre das kein Problem, da die Produkte im Lager schon eingebucht wurden, aber die Produkte im Supermarkt halt noch nicht. Zur zeit ist es so, dass die Lager-Mitarbeiter immer ab und an in die Produktion zum Supermarkt gehen müssen, um nach zu checken, ob im Supermarkt wieder reinproduziert worden ist, um es dann manuell selbst einzubuchen (Rückmeldung zum Fertigungsauftrag). Diese extra Wege und extra Buchungen sind einfach zu aufwändig.

Wir haben evtl schon gedacht, dass wir Steuerschlüssel als Barcode ausdrucken. Und dann jedes Mal, wenn die Fertigungsmitarbeiter in den Supermarkt reinproduziert haben, scannen die den Barcode ab und im Hintergrund wird dann alles automatisch verbucht. Wir wissen aber auch nicht, ob dies überhaupt möglich ist. Mit Kanban wäre auch super. Hauptsache einfach, schnell und unkompliziert für die Mitarbeiter in der Fertigung. Außerdem können wir im SAP auch nicht allzu viel ändern, da wir an ein gewissen Strandard gebunden.

genau das kann das SAP-Kanban.

Man druckt für die Kanban-Behälter die Barcodes aus.

Durch einfaches leer-scannen werden die Fertigungsaufträge angelegt.

Wenn die fertigung fertig ist, kann entweder Wareneingang gebucht werden und dadurch wird auch automatisch der Behälter für die Tafel auf voll gesetzt, oder man scannt den Behälter auf voll und es wird automatisch der Wareneingang zum Fertigungsauftrag gemeldet.

Alle Infos gibt es hier:

http://help.sap.com/erp2005_ehp_05/helpdata/DE/7d/5fbd534f22b44ce10000000a174cb4/content.htm?frameset=/DE/7d/5fbd534f22b44ce10000000a174cb4/frameset.htm¤t_toc=/de/a7/60bd534f22b44ce10000000a174cb4/plain.htm&node_id=3&show_children=true#jump3 

Gruß

Saute

vielen Dank für deine schnelle und hilfreiche Antwort.

Wie funktioniert das genau mit dem "leer scannen" und "voll scannen"? Bzw. wie kann ich das möglichst einfach einführen?

Gruß

Arno123

in der Transaktion PKBC scannt man dann einfach nur das Label mit nem ordinären USB- oder PS2-Barcodescanner und schon macht SAP den Rest.

Aber lies die Doku, da steht es recht verständlich drin.

Was ihr am Anfang mal weglassen solltet ist die automatische Kanban-Regelkreis-Berechnung.

ich werde dies mal testen 🙂 ich werde Rückmeldung geben, wenn wir es ausgetestet haben. Dies wird allerdings noch etwas dauern, da ich selbst nicht befugt bin im SAP etwas umzustellen.

Gruß

Wäre es ein Problem das selbe Produkt mit einem anderen Regelkreis zu verknüpfen? Beim Kunden wären das z.B. bei einem Produkt 3 Kästchen auf der Kanbantafel, aber im Supermarkt wären es 10 Kästchen, die vorhanden sein müssten.

Oder bin ich da auf dem Holzweg? Ich muss das leider fragen, da ich leider nicht im SAP hereingucken kann oder geschweige denn herumspielen kann/darf. Und keiner kann mir darüber Auskunft geben.

Wenn der Behälter beim Abnehmer (Kunde) in Entnahme ist, setzt dieser ihn auf Status 6 "in Gebrauch" (müsste Lila sein).

Wenn er dann leer ist setzt der Verbraucher ihn auf Status 2 "leer" (rot). Damit verbunden kann je nach Einstellung automatisch der Fertigungsauftrag für die Befüllung erstellt werden. Dadurch geht er auf rot.

Die Quelle (Fertigung) kann dann auf Status 3 "in Arbeit" setzen wenn sie auffüllt (ist aber kein muss).

Durch WE zum Fertigungsauftrag oder durch setzen auf Status 5 "voll" wird der Behälter dann wieder grün.

Wenn es noch detaillierter sichtbar sein soll kann auch noch der Status 4 "Transport" zusätzlich verwenden.

Alle diese Status können entweder über die PK13n, die PKBC oder entsprechendes Scannen von Barcodes gemacht werden.

Sollte wir am Besten die Tafel dann auf 10x erweitern? Es soll eigentlich immer erkennbar sein, dass 3 Behälter die Behälter-Menge ist, die beim Kunden maximal ist. Gibt es evtl nicht doch die Möglichkeit einen eigenen Regelkreis pro Werk zu erstellen?

Dann kannst du natürlich im anderen Werk auch einen eigenen Regelkreis haben mit z.B. einer Nachschubstrategie Umlagerung oder Bestellung.

Nur muss dann eben der Inhalt der Behälter umgeladen oder deren Schilder getauscht werden, wenn sie in den anderen Regelkreis wechseln.

Besprech das doch mal mit eurer IT oder dem Prozessverantwortlichen der diesen Ablauf definiert hat.

Wie würde das dann zusätzlich mit der Ausbuchung funktionieren? Wenn der Kanban wieder auf "grün" gesetzt wird bei der Tafel von Werk 1234, dann müsste in einem anderen Regelkreis, welcher für den Supermarkt wäre, ein Kanban auf "lila" gesetzt werden oder nicht?

Der Regelkreis im Lieferwerk wäre dann komplett losgelöst von dem im Abnehmerwerk mit der Strategie Eigenfertigung.