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vor 3 Jahre
Hallo Zusammen,

ich befinde mich ein bisschen an einem Scheideweg in meiner SAP Karriere und hatte gehofft, dass ich hier auf Rat stoße 😁

Zu mir:

Ich bin seit 3 Jahren in der SAP FI(CO) Beratung tätig, davon 2 Jahre in einer Big4 Beratung (+ 1 Jahr Praktikant & Werkstudent) und ein 1 Jahr in einem großen Konzern, der für die meisten der "Traumarbeitgeber" ist und als Endstation in der Karriere betrachtet wird. Ich habe Wirtschaftsingenieurwesen studiert und vorher mit Rechnungswesen nicht mega viel zu tun gehabt. Ich hatte/habe den Traum mich als SAP Berater selbständig zu machen, habe diesen aber aufgrund meiner "Schwierigkeiten einen guten Job zu machen" nach und nach untergraben..

Mein Problem:

  • Ich habe nach 3 bzw. 4 Jahren nicht das Gefühl irgendwie Fuß gefasst zu haben
  • Ich tue mich mit dem Fachlichen / FI / Rechnungswesen Prozessen unheimlich schwierig --> fast nie kam ich aus einem Termin mit dem Kunden und habe einen Prozess verstanden. Der musste mir von meinem Kollegen fast vorgekaut werden und selbst dann hatte ich Schwierigkeiten
  • Ich habe kaum richtige Customizing Erfahrungen gemacht. Ich glaube ich bin jemand, dem es einfacher fällt vom Technischen auf das Fachliche zu schließen. Bei der Big4 war sehr viel Arbeit "Management" und fachlicher Natur. Aufgrund der ständigen Überforderung habe ich mich auch gerne mal im Projektmanagement versteckt. Ich habe aus dieser Erfahrung lediglich die Soft/Organisations-Skills mitgenommen

Meine Fragen:

1) Für mich ist bspw. ein komplexer AfA-Planungsprozess überhaupt nicht greifbar und nur schwer nachzuvollziehen - wenn es dann auch noch um Buchungslogiken geht, bin ich sofort raus --> meint Ihr es liegt daran, dass ich hier kein "Talent"/Neigung dazu habe oder eher, dass ich mich bspw. für ein Jahr jedes Wochenende intensiv damit beschäftigen sollte und der Spaß wird dann schon kommen, wenn man dann mal zumindest ein wenig was von dem Ganzen versteht?

2) Sind die Prozesse im SD/MM einfacher zu begreifen (ich weiß subjektiv)? Ich habe das Gefühl, dass die Begriffe, die im SAP Buch dazu stehen, sei es Materialbewertung oder Lagerverwaltung, für mich einfacher zu verstehen sind als eine Anzahlung für eine Anlage im Bau. Wirklich komplexe Unternehmensprozesse habe ich jedoch lediglich im FICO kennenlernen dürfen. Könnte mein showstopper wirklich eine Abneigung gegen das Rechnungswesen sein oder bin ich jetzt zu naiv und bei einem Wechsel ins SD/MM könnte ich genauso "überfordert" sein? Als wie wichtig stuft ihr die Präferenz der fachlichen Prozesse ein?

3) Wie sieht die Auftragslage langfristig als SD/MM Freelancer ein? Im FI stehen ständig Änderungen in den Rechnungslegungsvorschriften an und viele Projekte garantiert

4) Ich stehe gerade echt vor der Entscheidung meinen gutbezahlten Job im Konzern zu kündigen und von Neu anzufangen --> als Junior Consultant/Trainee. Hier erhoffe ich mir durch die Trainings und mit Hilfe eines Mentors auch die notwendige Zeit zu haben, mir wirklich Wissen anzueignen und nicht nur ständig zu reagieren (meine Lernfähigkeit erstickt im "Druck"). Hier frage ich mich, ob ich als Trainee im FICO anfangen sollte (da ich schon gewisses Hintergrundwissen habe) oder wirlichen reinen Tisch mache und die Spezialisierung in der Logistik suche

5) Hat jemand Erfahrung mit der Beratung direkt bei der SAP SE gemacht? Wie sind da die Projekte? Ich lese, dass man sehr viele Trainings bekommt und dass die Projekte technischer sind als bei einer Big4 (ich würde sooo gerne einfach mal ein Konzept in die Hand gedrückt bekommen und das Ganze dann durchcustomizen/Implementierungserfahrung sammeln) - oder ist hierfür vllt eine mittelständische Beratung besser?

Ich möchte wirklich gerne SAP Experte werden - an für sich macht mir die Vielfalt / Art und Weise zu arbeiten auch mega Spaß. Es herrscht aber sehr viel Unsicherheit darüber, ob der Schwerpunkt der richtige ist und ob ein Neuanfang überhaupt die Lösung ist.

Die Big4 Erfahrung hat mir eigentlich nur eins gebracht: mich bei meinem Jetzigen Arbeitgeber gut verkaufen zu können und nun eine Senior Stelle inne zu haben - aufgrund des Druckes und der Verwaltung fällt auch hier es mir schwer, dass Fachwissen und Customizingwissen aufzubauen.

Mein Ziel ist insgeheim jedoch noch immer, mich selbstständig zu machen und aus mich lediglich auf die Projektarbeit konzentrieren zu können - deshalb bin ich hier bereit langfristig zu denken und auf 40% meines Gehaltes zu verzichten. Dieser Gedanke motiviert mich außerdem.

Wäre echt cool, wenn Ihr eure Meinung dazu abgeben könntet 😍

VG

Pascal

Förderer

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vor 3 Jahre
Mag keiner seine eigene Erfahrung schildern?

Würde mich auch schon freuen, wenn nur auf ein Teil der Fragen eingegangen wird.. 🙂

ezekiel49
vor 2 Jahre
Hallo Pascal, also das kann ich gut nachempfinden.

Ich war ebenso auch schon Festangestellter, Freiberufler und dann wieder Festangestellter. Mir ging die Selbständigkeit nachher sowas von auf den Sack. Das Fi Amt hat mich trotz Steuerberaters mehrmals geprüft. Es hiess damals, die Freiberufler werden nur ca. alle 7 Jahre geprüft. Drauf gesch++++. Der Staat nimmt von den kleinen.

Ich sage nur Al Capone und Edgar J.Hoover. Das wird in den nächsten Jahren nicht besser. Vergiss es, in dem Umfeld, Freiberufler im Moment zu werden. Ich habe nun ca.23 SAP Jahre auf dem Buckel und lerne fast jeden Tag etwas neues, diese Situation welche du von den Big4 beschrieben hast, kenne ich nur zu gut. Ein Mittelständler ist auf jeden fall besser, da lernst Du mehr von den Kollegen. Das könntest Du ja ansprechen, das Du entweder die Schnittstelle SD-MM-FI Bedienen möchtest, nicht nur reine FI Geschichten. Hoffe das hilft ein wenig!